25. August 2024

Zwei gute Freunde

Die beiden vergangenen Touren standen im Zeichen meines tschechischen Kameraden. Wir waren schon längere Zeit nicht mehr auf gemeinsamer Tour, doch diesmal wollte Lád'a auf seiner Etappenfahrt ins Riesengebirge gleich bei mir vorbeischauen. Anderntags - so der Plan - würde ich ihn ein Stück in Richtung Osten begleiten, bevor ich wieder umkehrte. Seine erste Etappe der Unternehmung endete also bei mir, und wir hatten einen unterhaltsamen Abend mit einem tschechischen Quizspiel, welches ich mal von ihm geschenkt bekam.

Morgens auf dem Elberadweg, im Hintergrund die
ist die Festung Königstein zu sehen (Aufnahmeort)
Für den Freitag hatte ich mir etwas Besonderes einfallen lassen. Nicht ganz uneigennützig, denn allein diese Offroadstrecke zu befahren, ist für mich wegen einiger schwieriger Stellen (beschädigte bzw. unwegsame Brückenüberfahrten, ein steiler Anstieg) sehr riskant. Das traue ich mir nicht (mehr) zu. Deshalb war die Befahrung des Schwarzbachtals ab Kohlmühle bis zur Mündung auf der Sebnitzer Straße zwischen Lohs- und Ulbersdorf (s. Track vom 23.08., km 29,7 - 34,5) für uns beide ein Gewinn. Die alte Bahnstrecke mit zwei Tunneln und dem schmalen Viadukt über das Flüßchen Sebnitz (zum Viadukt und den zweiten Tunnel führt ein kurzer Abstecher, Bilder s.a. hier)  muß man unbedingt mal erlebt haben.

Noch vor elf erreichten wir Schluckenau (Šluknov), wo sich dann unsere Wege trennten. Während mein Kamerad über Rumburg (Rumburk) seinen Weg zum Riesengebirge fortsetzte, fuhr ich nun wieder zurück. Allerdings vermied ich dabei steile Abfahrten, weil sich bei meiner Scheibenbremse zunehmend ein Problem entwickelte. Bereits während meines Langen Kantens mit Christiane hatte ich nämlich bemerkt, daß deren Bremskraft stark nachließ. Nun bremste sie fast gar nicht mehr, nur mit Hilfe meiner Feststellbremse bekam ich mein Handbike noch zum Stehen. Daß dies extrem gefährlich ist, muß ich wohl nicht näher erläutern.

Aus diesem Grund sparte ich mir auch Handbikeaktivitäten am Sonnabend und machte mich lieber auf Ursachensuche bzw. Schadensbehebung. Wie sich sehr bald herausstellte, waren nicht etwa abgefahrene Beläge für die quasi nicht mehr vorhandene Bremsleistung verantwortlich, sondern Öl auf den Belägen sowie der Bremsscheibe. Vermutlich stammte dieses aus meiner Rohloff-Getriebenabe, bei welcher die Dichtung nicht mehr in Ordnung zu sein scheint. Für mich bedeutete das letztlich ein Wechsel der Beläge (die versotteten Teile bekommt man nicht wieder ölfrei!) und eine intensive Reinigung der Bremsscheibe sowie der beachbarten Teile des Vorderrades. Das kostete einige Zeit, hat aber (hoffentlich dauerhaft) geholfen. Heute nämlich machte nämlich meine Scheibenbremse wieder genau das, wozu sie da ist.

Nach einem heißen Sonnabend mit Temperaturen bis 32°C (auch deshalb wollte ich an diesem Tag nicht auf Tour!) begann der Sonntagmorgen mit angenehmen 22°C. Das war auch bereits die Höchsttemperatur - bei meist bedecktem Himmel und nach Durchzug einiger Niederschlagsgebiete wurde es nämlich nicht mehr wärmer. Aber genau so, wie ich immer dem Regen erfolgreich ausweichen konnte, war das gleichfalls mein Wohlfühlklima.

Dennoch verhinderte der böige Wind und vor allem auch die lange Offroad-Passage von Müglitz über die Grenze nach Voitsdorf (Fojtovice, s. Track vom 25.08., km 32,7 - 35,8), daß ich einigermaßen Tempo machte. Vor allem dieser letzte Abschnitt nervte mich, weil die ehemalige Dorfstraße des nicht mehr vorhandenen deutschen Ortes Müglitz / Mohelnice auf tschechischer Seite mittlerweile zu einer Geröll-Piste mit lockeren Steinen mutiert ist. Daß dieses Stück so schlecht und so lang ist, hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm.

Vielleicht lag meine Bummelei aber auch zusätzlich noch daran, daß mein Vorderrad nach dem Belagwechsel nicht mehr ganz so frei läuft, was der Test nach der Montage zeigte. Ich hoffe, das wir bald wieder besser - sonst muß ich noch einmal die Bremse neu ausrichten. Diese Sisyphusarbeit würde ich mir jedoch gern ersparen ... 

Lád'a schickte mir an diesem Tag bald Bilder von seiner Heimfahrt. Als ich ihm daraufhin meine aktuellen Standort durchgab, fragte er an, wohin ich nun fahren würde. Wie sich herausstellte, eigneten sich unsere Streckenpläne perfekt für ein kurzes Rendezvous. Nach einigen gegenseitigen Informationen und der Bereitstellung meines Lifetracks begegneten wir uns schließlich fast Punkt Zölf auf der Straße zwischen Peterswald (Petrovice), woher ich kam, und Tyssa (Tisá), wo Lád'a gerade Mittagspause gemacht hatte. Ein kurzer Austausch, dann zog jeder weiter seines Weges. - Vielleicht dauert es ja nun bis zum nächsten Wiedersehen nicht mehr so lange, wie vorher. Die Freundschaft mit meinem tschechischen Kameraden ist mir sehr wichtig, da sollte ich unbedingt auch in die Pflege investieren.

Schön, daß es am Ende meiner letzten Sommerurlaubswoche nun endlich geklappt hat! 

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