19. Mai 2019

Endlich wieder möglich!

Obwohl draußen herrlichstes Frühlingswetter herrscht, bleibe ich heute zuhause. Ich brauche unbedingt eine Ruhepause ...

Die beiden Touren vom Freitag und Sonnabend waren zwar nicht übermäßig lang, aber besonders gestern gab es auch Offroad-Abschnitte, die durchaus forderten. Trotzdem konnte ich gestern nun endlich zwei Bildmotive aufnehmen (lassen), die mir schon seit längerer Zeit vor meinem geistigen Auge geschwebt hatten. Denn an diesem Tag war ich wieder mal seit längerer Zeit mit meinem Radlfreund Sigg auf Achse. Der ist zwar vor kurzem 74 geworden, aber noch immer gut auf dem Zweirad (kein E-Bike!) dabei. Nachdem er richtig auf Touren gekommen war, mußte ich manches Mal richtig drücken, um dranzubleiben.

Vor allem zwei Ziele hatte ich mir also ausgesucht. Einmal gab es den nächsten Fototermin bei den Dinosaurieren in Bielatal-Reichstein. Dort bat ich Siegfried, mich diesmal gemeinsam mit den beindruckenden Urviechern abzulichten. Die kannte er übrigens auch noch nicht.

Danach fuhren wir über das Tal der Biela und das Elbtal nach Bad Schandau, von wo es zur zweiten Fotosession ins Schwarzbachtal zwischen Goßdorf-Kohlmühle und Lohsdorf ging. Einst führte durch dieses Tal die Schmalspurbahn von Kohlmühle nach Hohnstein. Dort endet der Asphalt, nur ein Wanderweg führt dann durch das Tal weiter in Richtung Lohsdorf. Allerdings nutzt dieser teilweise die alte Bahnstrecke, so daß sich dieser - abgesehen vom Schotter - einigermaßen gut befahren läßt. Davor gibt es jedoch drei heikle Passagen, die mich schließlich beim letzten Versuch vor reichlich 1,5 Jahren in Bedrängnis brachten. Damals hatte ich ziemlichen Streß. Und genau aus diesem Grund wollte ich dieses wildromantische Tal nicht mehr allein befahren.

Gestern aber lief es ausgezeichnet. Alle neuralgischen Punkte sind jetzt wieder ohne externe Hilfe zu bewältigen: Der Wiesenweg ist einigermaßen festgefahren, die Zufahrt zur Stahlgitterbrücke wieder leidlich barrierefrei, die Schotterpiste am Bahnwärterhäuschen festgefahren und der umgestürzte Baum beräumt (s. Track vom 18.05., km 65,8 - 67,5). Aus Richtung Kohlmühle kommt man nun mit einem offroadtauglichen Handbike und einigem Fahrkönnen (steile Auffahrten an der Brücke und ein leicht schotteriger Berg) ganz gut durch. Nur in Gegenrichtung könnten Handbiker an den letzten 5 Metern der Steilrampe nahe der wüsten Buttermilchmühle scheitern. Deshalb meine Empfehlung: wer allein unterwegs ist, sollte flußaufwärts, also von Südwest nach Nordost fahren.

Vor dem zweiten Tunnel der ehemaligen Schmalspurbahn
durch das Schwarzbachtal (Aufnahmeort)
Genau in diesem Teil der Strecke sind auch die zwei Fotos verortet. Zunächst unterquert man  das abgebildete Viadukt, denn mit dem Handbike läßt sich die halbwilde Abkürzung zur Bahntrasse nicht fahren. Wir haben also erst einmal einen großen Bogen geschlagen, bevor wir dann durch den zweiten Tunnel die Brücke überqueren konnten. Sigg schickte ich dann wieder runter auf den Weg, um von dort ein Bild mit mir auf der Brücke aufzunehmen. Wer über die Brücke fahren will, sollte außerdem unbedingt schwindelfrei sein, denn sie ist nur ca. 2 m breit. Immerhin gibt es für Zweibeiner mittlerweile auf einer Seite ein Geländer, an dem sie sich festklammern können ...

Die Fotoaktion dauerte eine ganze Weile, war es aber wert. Wenn in rund zwei Wochen meine bayerischen Freunde erneut zu Gast im Elbsandstein sind, werde ich mit ihnen hier wieder vorbeischauen. Der zweite Tunnel auf dem Weg nach Lohsdorf sei an dieser Stelle nur kurz erwähnt.

Auf dem Viadukt über das Flüßchen Sebnitz (Aufnahmeort)
Später am Tag kamen noch ein paar kleinere Anstiege, darunter auch die kurze, brutale Rampe aus Ehrenberg heraus (s. Track vom 18.05., km 75,5 - 76,3). Dazu viele Kilometer wunderschöner Radwege abseits der Kraftverkehrsstraßen. Das schönste Stück war dennoch das romantische Schwarzbachtal - auch wenn man hier wegen des schotterigen Untergrunds nicht viel schneller als Schrittempo fahren konnte. Doch soviel Zeit mußte sein!

Am Freitag war bei mir am Telearbeitsplatz wegen der EDV-Wartung auch schon kurz nach Mittag Feierabend. Natürlich habe ich den Nachmittag für eine Vorwochenendrunde genutzt. Da ich jedesmal eine andere Strecke fahren will und weniger als 100 km für mich normalerweise nicht infrage kommen, wird es für mich jedoch immer schwieriger, eine passende Route zusammenzustellen. Und so kommen manchmal auch unlogisch erscheinende Zick-Zack-Streckenverläufe zustande. Dabei stelle ich mir das jeweilige Höhenmeterprofil nicht nur entsprechend meiner tagaktuellen Leistungsfähigkeit zusammen, sondern habe auch oft die Möglichkeit, nach Belieben abzukürzen oder einen Extra-Zacken dranzuhängen.

Das kann ich so nur zuhause!

Track der Handbiketour vom 17.05.2019
Track der Handbiketour vom 18.05.2019

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