Bereits am Freitag hatte ich mich entschlossen, nach dem frühen Feierabend gegen 11.00 Uhr, eine für Halbtagesunternehmungen längere Tour zu absolvieren. Angesichts der miesen Wetterprognose: was man hat, hat man. Nach vier Tagen ohne Sport war ich sehr gut erholt und demzufolge flott in der Spur. Deshalb wich ich auch mehrmals vom Streckenplan für ein paar zusätzliche Umwege ab - das letzte Mal, als ich noch einmal die Schotterpiste der Alten Hohen Straße zwischen Ottendorfer Straße und dem Waldhaus Hertigswalde befuhr (s. Track vom 25.07., km 66,8 -68,7).
Für die letzten 42 km ohne nennenswerte Anstiege (117 m auf, 331 m ab) benötigte ich inkl. aller kurzen Zwischenstops nur 2 Stunden und 20 Minuten, sodaß ich noch vor 19.00 Uhr zuhause eintraf. Für viele Handbiker wäre das eine ganze Tagestour gewesen.
Am nächsten Tag war es bereits morgens komplett zugezogen. Die ca. 18°C Lufttemperatur paßten mir jedoch perfekt in den Kram, und nach Regen sah es anfangs auch überhaupt nicht aus. Diesmal entschied ich mich für eine Fahrt ins Osterzgebirge. Zuerst sollte es, nach dem Zacken über Heidenau zum Warmfahren, durch das Müglitztal bis Glashütte gehen. Dort bog ich schließlich nach Johnsbach ab, um letztlich über Falkenhain und Waldidylle zur B170 zu fahren, die mich dann nach Glashütte brachte.
Allein schon der Anstieg vom Abzweig in Glashütte bis zum höchsten Punkt auf knapp 750 m NHN forderte eine gewisse Ausdauer, mußten dabei doch auf rund 10 km mehr als 400 Hm bewältigt werden. Zudem tauchte ich in Johnsbach schließlich in die Wolken ein. Bisher hatte es unterwegs mehrmals kurz genieselt, doch nun kam die Nässe vom immer dichter werdenden Nebel. Wenigstens wurde es nicht unangenehm kalt.
Trotzdem war ich froh, daß ich meine Windjacke mitgenommen hatte. Sie leistete mir nun bei der Abfahrt nach Dippoldiswalde gute Dienste, indem sie mich vor Fahrtwind und zunehmend auch vor Spritzwasser und wiederholt leichtem Niesel schützte. Weil es in Dippoldiswalde immer noch nicht nach Regen aussah, jedoch im Elbtal bereits die ersten Niederschläge durchzogen, legte ich über Elend einen kleinen Umweg ein. Meine Hoffnung, vom Regen verschont zu bleiben, erfüllte sich jedoch nicht. Genau an der Ortsgrenze Dresden, in Lockwitz, begann der Waschgang. Den Schauer hatte ich zunächst völlig unterschätzt, und als ich merkte, daß es unangenehm werden könnte, war es bereits zu spät.
Auf dem kürzesten Weg fuhr ich nun nachhause - bloß ins Trockene! Am Sonntagmorgen waren dann immer noch Kleidung, Handschuhe, Schuhe sowie das Sitzkissen inkl. der Rückenlehne meines Handbikes feucht, sodaß ich entweder Ersatz verwenden oder (wenn es keinen gab) improvisieren mußte.
Dieser Tag begann übrigens auch wieder mit Regen. Fünfundneunzig Kilometer fehlten mir bis zum angepeilten Wunschziel (8000 km im Monat Juli), und bis 10.00 Uhr sah es gar nicht danach aus, als ob ich die noch schaffen könnte. Denn auf eine zweite Regenfahrt hatte ich nicht die geringste Lust.
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Schlaraffenland bei Taubenheim (Aufnahmeort) |
Auf der anderen Elbseite fand ich ab Radebeul dann zufällig einen neuen Anstieg aus dem Tal ins Hinterland (s. Track vom 27.07., km 79,3 - 82,0). Eigentlich wollte ich nämlich eine andere Straße fahren, durch eine Verwechslung beim Namen wurde ich jedoch vom Navi dorthin gelotst. Doch das wunderschöne, verkehrsruhige (vermutlich bloß Anwohnerverkehr) und dabei nur moderat ansteigende Sträßchen ist ein echter Geheimtip. (Wer die letzten 400 m nicht unasphaltiert fahren möchte, kann zuletzt dann auch einen kleinen Haken schlagen.)
Über die nördlich von Dresden liegenden in die Landeshauptstadt eingemeindeten Dörfer rollte ich danach entspannt bis Hellerau und wieder zurück ins Elbtal. Diese Strecke ist eine prima Alternative zum Elberadweg, was die relativ hohe Dichte an Radsportlern bezeugt, die mir hier entgegenkamen. Auch auf der Pillnitzer Straße ab Loschwitz herrschte ähnlicher Hochbetrieb, da hat es wohl die Nachmittagsrennfahrer noch einmal ins Freie gelockt.
Bereits in Pillnitz konnte ich endlich mein zweites Monatsziel abhaken, obwohl das noch vor diesem letzten Wochenende im Juli durchaus nicht sicher war. Machmal muß man sich eben mit einiger Hartnäckigkeit von Etappe zu Etappe hangeln ...
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