13. Juni 2011

Das große Flattern

Pfingsten ist beinahe schon wieder vorüber. Nach den Aktivitäten der beiden Vortage gönne ich mir heute eine Ruhepause, um möglichen Überlastungsschäden vorzubeugen. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen mehr als 330km mit etwa 3300Hm zu fahren, ist für meinen Körper jedenfalls nicht die Standardbelastung...

Endlich habe ich es nun auch geschafft, den Borschen (Bořeň) als Ziel zu umrunden. Er ist ein eindrucksvoller felsiger Berg und - lt. Wikipedia - der größte Klingsteinmonolith Mitteleuropas. Ich kenne ihn noch aus vergangenen Kletterertagen, denn hier habe ich einige meiner besten Routen außerhalb des Elbsandsteingebirges durchstiegen. Beim Anblick dieses eindrucksvollen Felsklotzes kamen all jene Erinnerungen wieder hoch. Trotzdem war das Wiedersehen nach so vielen Jahren wieder sehr schön.


Zweimal überquerte ich am Sonnabend den Erzgebirgskamm. Besonders der Anstieg von Bruch (Lom) nach Langewiese (Dlouhá Louka) ist wegen seines dabei zu überwindenden Höhenunterschieds von ca. 600m auf 7km durchaus schon mit einigen Paßfahrten in den Alpen zu vergleichen.

Allerdings gab es auch noch eine unangenehme Überraschung. Bei längeren bzw. steileren Abfahrten hatte ich seit einiger Zeit ein Rattern an meinem Vorderrad gehört. Nun konnte ich die Ursache dafür lokalisieren. Meine Bremsscheibe ist inzwischen so weit abgefahren, daß sie sich bei starker Hitze verformt und richtiggehend wellig wird. Dann nämlich schleift sie auch bei geöffneten Bremsbacken an den Belägen. Es sieht schon ziemlich bedrohlich aus und so richtig beruhigt werde ich bis zum baldigen Austausch nicht mehr die Berge hinunterfahren. Immerhin: sobald die Scheibe wieder kalt ist, zieht sie sich von selbst wieder gerade. Dann flattern nur noch die Nerven.

Nach dem langen Kanten vom Vortag war gestern dann eigentlich eine Bummeltour geplant. Ein Treff mit Bruder und Schwägerin sowie seiner Klettertruppe im Bielatal verleitete geradezu, sich schon vormittags den Bauch mit Kaffee und Bockwurst vollzuschlagen. Anschließend ging es kilometerweit durch die kraftfahrzeugfreien ausgedehnten Wälder der südlichen Sächsischen Schweiz, die dennoch etliche längere Anstiege bieten. Um ohne Fähre auf die andere Elbseite zu kommen, bin ich dann noch auf dem Elbradweg nach Tetschen-Bodenbach (Děčín) gefahren. Denn ich wollte wieder mal im Kirnitzschtal zurückfahren. Das erreicht man am besten von Herrnskretschen (Hřensko) über Rainwiese (Mezní Louka) und Treppengrund (Hluboký důl). Schlußendlich ging es doch wieder ziemlich flott gen Heimat. Die Standardausfall- und einfallstrecken hakt man eben nur noch ab.

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