Auf Einladung des Projektverantwortlichen für barrierefreie Radwege der TÜV Rheinland Akademie Hohen Neuendorf war ich dieses verlängerte Wochenende zu Gast im Ruppiner Seenland. Möglich wurde das, weil die Verantwortlichen des Hotels Haus Rheinsberg das Anliegen meines Besuches großzügig unterstützten, indem sie mir das Quartier für drei Nächte zur Verfügung stellten. Wir wollten nämlich gemeinsam die Eignung mehrerer Strecken für Handbiker untersuchen.
Um möglichst effektiv zu arbeiten, kombinierten wir bei der Begutachtung immer gleich mehrere Abschnitte miteinander. So kamen teils recht lange Strecken zusammen. Perspektivisch schwebt den Projektverantwortlichen jedoch eine Mehretappentour mit Übernachtung in verschiedenen barrierefreien Unterkünften vor, bei der auch der Gepäck- (und Rolli-)Transport durch die Anbieter erfolgen könnte.
Was ist mir bei den Touren besonders aufgefallen?
1. Zu 98% sind die Strecken ziemlich flach, nur auf einem Abschnitt gibt es zwei kurze Anstiege von ca. 200m Länge, die evtl. Tetras ohne Unterstützung Probleme bereiten könnten.
2. Allerbeste Wegebedingungen mit Top-Schwarzdecke und sehr häufig separate Radwege oder Fahrradstraßen, die teils völlig losgelöst vom Straßenverlauf durch die Landschaft führen. (Am letzten Tag sind wir auch mal Waldwege und Offroadstrecken gefahren, die für die meisten Handbiker eher ungeeignet sind. Aber da hatten wir das geplante Programm bereits abgearbeitet.)
3. Eine abwechslungsreiche Landschaft, wobei mir vor allem die vielen Seen und Wasserwege gefallen haben.
4. Die extrem geringe Verkehrsdichte, selbst auf den Radtrassen. Wir sind teilweise kilometerweit durch Wälder gefahren, ohne einer Menschenseele zu begegnen.
Das Ruppiner Seenland ist nicht nur für absolute Handbike-Anfänger und Bergemuffel zu empfehlen, sondern bietet auch etliche interessante Ziele. Dazu gehören neben Rheinsberg auf jeden Fall auch das als Gästehaus der Bundesregierung genutzte Schloß Meseberg, das Schloß Oranienburg sowie der Ziegeleipark Mildenberg bei Zehdenick. Besonders emotional nahegegangen ist mir der Besuch in Schulzenhof, der Wirkungs- und heutigen Ruhestätte des Ehepaars Erwin und Eva Strittmatter. Sie zählen zu den bedeutendsten ostdeutschen Schriftstellern und sind wohl jedem ehemaligen DDR-Bürger bekannt. Dieser abgelegene und in einem kleinen Tal liegende Weiler strahlt so viel Ruhe und auch Kraft aus, daß man sich unwillkürlich Gedanken über den Sinn seines eigenen Daseins macht.
Traumhafte Witterungsbedingungen und einen Tourenbegleiter, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann, haben jede Minute meines Aufenthaltes zu einem Erlebnis werden lassen. Jetzt, wo ich wieder zurück bin, wird es zwar noch einiges aufzubereiten geben, doch mit den dazu gehörenden Bildern im Kopf ist es auch ein Erinnern an wunderbare Tage.
Track der Handbiketour vom 28.04.2012 (nachgezeichnet, da Daten bereits wieder überschrieben wurden)
Track der Handbiketour vom 29.04.2012
Track der Handbiketour vom 30.04.2012
1. Mai 2012
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