29. September 2013

Zeitenwende

Zwei Jahreszeiten gibt es für mich als Handbiker: die warme und die kalte. Noch am Wochenende zuvor konnte man kurzärmelig seine Kreise ziehen. Doch nun hat das Mützen- und Handschuhwetter wieder begonnen. Überdies hemmen alle diese Sachen die Bewegung, denn mehrere Stoffbahnen übereinander engen mich ziemlich ein.

Felsgruppe im Faschinengrund (Haťový důl)
Dabei gibt es noch einiges, was ich mir an Tourenzielen für dieses Jahr vorgenommen hatte und wo ich noch nicht hingekommen bin. Die Radtrasse 3076 von der Kreuzung an den Balzhütten (Na Tokání) nach Dittersbach (Jetřichovice) ist für mich jedoch seit vergangenem Sonnabend kein Neuland mehr. Der Abschnitt (s. Track vom 28.09., km 52,7 - 56,7) stellt zwar recht hohe Anforderungen an die Geländetauglichkeit des Handbikes und die Kletterkünste des Fahrers, läßt sich aber in dieser Richtung befahren. Ob das auch für die Gegenrichtung gilt, bleibt hingegen ungewiß - der Weg ist nämlich sehr steil und unbefestigt. Beim Abstieg in die Schlucht wird die Szenerie jedenfalls immer phantastischer. Schon allein deswegen lohnt sich die Fahrt, die wegen der vielen breiten und teils scharfkantigen Querrinnen zum Ableiten des Wassers meist nur im Schritttempo möglich ist.

Der Rest der Strecke im böhmischen Elbsandsteingebirge war dann (fast) nur noch Genuß, und selbst das sich hinziehende lange Ende im Elbtal wurde nach dem tollen Abstecher in diese Wunderwelt einigermaßen erträglich.

Zur heutigen Tour gibt es nicht viel zu berichten, außer, daß sich unterwegs mehrmals spontan bzw. den Umständen entsprechend meine Streckenplanung geändert hat. Die heftigste Eskapade hielt das Städtchen Sebnitz für mich bereit. Weil die Standardstrecke im Tal wegen Bauarbeiten gesperrt war und ich keine Lust zum Umkehren hatte, entschied ich mich für die aufwärts führende Neustädter Straße. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich ritt, von dieser nach links abzubiegen, doch fand ich mich dort auf einer dermaßen steilen Rampe wieder, daß ich mehrere Zwischenstops einlegen mußte.

So verfolge ich schließlich auch eine andere Strecke in Richtung Heimat über Schönbach und Krumhermsdorf. Diese zusätzlichen Höhenmeter haben das Kraut auch nicht mehr fett gemacht. Nach dem Polenztal gab es endlich keine größeren Anstiege mehr, so daß ich noch ein paar Meter gutmachen konnte.

Hinter Stadt Wehlen hatte ich sogar wieder genug Kraft, ein Pärchen Sonntagselbradwegrennfahrer bißchen zu jagen. Die werden froh gewesen sein, als ich mich in Pirna von ihnen trennte. Nicht einmal meinen entspannten Abschiedsgruß haben sie erwidert.

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