16. September 2013

Heiter bis wolkig

Gute Wetteraussichten bewogen mich, die bereits für Anfang September geplante Tour ins böhmische Ossegg (Osek) an diesem Wochenende anzugehen. Nach dem zeitigen Start am Sonnabend hielten sich dichte Wolken und Hochnebel zwar fast bis zum Erzgebirgskamm, doch der Rest des Tages brachte strahlenden Sonnenschein und Temperaturen bis 24°C.

Russisches Denkmal bei Priesten (Přestanov)
Auf der einsamen und heutzutage unbesiedelten Hochfläche des böhmischen Erzgebirges zwischen Moldau (Moldava) und Langewiese (Dlouhá Louka) bin ich nicht nur zu dieser Jahreszeit gern unterwegs, sondern auch im Winter. Bereits gegen Mittag war mit der Überquerung des Erzgbirgskamms der kräftezehrendste Teil der Tour geschafft. Anschließend fuhr ich auf böhmischer Seite immer entlang der Bergkette bis ins Elbtal.

Bei Kulm (Chlumec) - wo mein tschechischer Sportfreund Lád'a wohnt - fanden in der Vergangenheit drei Schlachten statt, die größte und bedeutendste während der Befreiungskriege im Jahr 1813. Viele Denkmäler entlang der Fernstraße 13 erinnern bis heute an dieses Ereignis vor 200 Jahren. Eines der schönsten davon ist das russische Denkmal bei Priesten (Přestanov), welches den Opfern des heldenhaften Kampfes der kräftemäßig unterlegenen russischen Truppen gegen das Napoleonkorps des Generals Vandamme in den Tagen des 29. und 30. August 1813 gewidmet ist.

Den Sonntag bin ich's dann etwas ruhiger angegangen. Ausgiebige Niederschläge waren angekündigt, doch hielt das Wetter erstaunlicherweise durch. Unschlüssig, ob ich das (Regen-)Risiko eingehen konnte, fuhr ich also erst relativ spät los. Immerhin hatte mir das Wetterradar die Fahrtrichtung vorgegeben. Nur nördlich von Pirna zogen keine Regenwolken.

Das blieb auch den ganzen Tag so. Hin und wieder gab es zwar kurzzeitig leichten Niesel, doch war das weit unterhalb der "Da-muß-man-durch"-Grenze. Zwischen Ohorn und Rammenau (s. Track vom 15.09.2013, km 47 - 56) gab es sogar ein paar Kilometer Neuland für mich, ein Teil davon auf schottrigen Waldwegen. Die konzentrierte Fahrt auf dem anspruchsvollem Untergrund ließ endlich auch meinen Ärger in den Hintergrund treten.

Ich hatte Wut auf mich selbst. Abseits der Hauptverkehrstrassen fahre ich nämlich gern in der Mitte oder am linken Rad der Fahrbahn. So auch am Anstieg aus dem Seifersdorfer Tal nach der Marienmühle. Dort hupte mich ein entgegenkommender Autofahrer an, obwohl das Sträßchen gut einsehbar war und kein Gegenverkehr kam. Auf meine daraufhin lauthals vorgebrachten Kraftausdrücke reagierte der Mann dementsprechend. Dabei hatte er natürlich (aufgrund der allgemeingültigen Verkehrsregeln) vollkommen recht! Das nächste Mal werde ich mich zusammenreißen, denn so etwas habe ich nicht nötig. - Manchmal gehen halt auch mir die Pferde durch...

Fazit: Immer besser sein, als nötig!

Track der Handbiketour vom 14.09.2013
Track der Handbiketour vom 15.09.2013

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