Unübersichtliche Witterungsbedingungen machten die Tourenplanung in den vergangenen Tagen besonders schwierig. Viel Regen und ein Kälteeinbruch waren ein Vorgeschmack auf das kommende Novemberwetter. Erst gegen 10.00 Uhr morgens ließ sich einigermaßen die Wetterentwicklung abschätzen. Dann noch an große Unternehmungen zu denken, verbot sich beinahe von selbst. Trotzdem blieb ich nicht von unangenehmen Überraschungen verschont.
So fuhr ich am ersten Tag fast bis zum Umkehrpunkt in Müglitz nahe der deutsch-tschechischen Grenze im Nieselregen - mal mehr mal weniger. Ich hatte natürlich (noch) keine Handschuhe mitgenommen. Bergauf war es ja ganz angenehm, doch während der langen Abfahrt immer entlang des Flüßchens Müglitz half bei der nassen Kälte nur noch, die Zähne zusammenzubeißen, damit sie nicht klappern. Glücklicherweise kam ich gerade zuhause an, als der Himmel endgültig seine Schleusen öffnete.
Der Sonntag hingegen erfreute mich auf der Tour mit zwar kühlem, doch komplett trockenem Wetter. Während im Elbtal einige Schauer niedergingen, gab es für mich sogar ein paar Sonnenstrahlen. Das reichte mir, um meine Strecke immer noch ein Stückchen auszudehnen. Als ich mich auf dem Elbradweg bereits mental auf die Badewanne vorbereitete, wurde ich unsanft in die Realität zurückgeholt: Platten beim Vorderrad. Die Reparatur dauerte ca. 20 Minuten, weiter ging's. Kurz nach dem Blauen Wunder war vorne wieder die Luft raus! Aber ich hatte doch vorher extra den Mantel geprüft! Naja, noch einmal das ganze Spielchen, diesmal mit einem neuen Schlauch. Natürlich auch trotz hereinbrechender Dunkelheit extra noch einmal den Reifen überprüft: alles o. B. Inständig hoffend, daß es keinen Zusammenhang zwischen erster und zweiter Panne gab, setzte ich meinen Weg fort. Bis Niederpoyritz. Dort war Endstation. Erraten! Wieder setzte ich vorne mit der Felge auf. Im Dunkeln hatte ich endgültig den Kanal voll und rief meinen Schwager an. Der ließ alles stehen und liegen und war schon nach 15 Minuten zur Stelle, um mich zu evakuieren. - Es ist ein gutes Gefühl, wenn es Leute gibt, die so schnell und uneigennützig helfen ...
Heute morgen nahm ich mir zuhause den Reifen noch einmal vor. Und tatsächlich: ganz versteckt und nur beim Tasten festzustellen, hatte sich ein winziger Glassplitter in den Mantel eingearbeitet. Der stammte sicher vom Elbradweg. Da fährt man durch die Pampa über Stock und Stein, und dann auf der Touristenpromenade solch ein Murks! - Klar, dorthin schaffen's ja auch die Flaschenkinder ...
Anschließend bin ich bei unsicherem Wetter noch zu einer kleinen Montagsrunde aufgebrochen. Leider ein bißchen zu früh, so daß ich zwischen Obervogelgesang und Pötzscha in einer Eisenbahnunterführung erst einen 45minütigen Regenguß abwarten mußte. Bei solchen Temperaturen ist es zuhause definitiv gemütlicher. Noch einmal ging es auf Klettertour in Richtung Süden. Diese Ausfahrt wurde die kürzeste, weil der versprochene Sonnenschein ausblieb. Irgendwann habe auch ich die Nase voll vom tristen Grau in Grau. Außerdem liege ich mit über 9.700 km und mehr als 100.000 Hm derzeit ganz gut im Rennen. Ob am Ende des Jahres wieder mal eine 12 ganz vorne steht?
Dafür wären ein paar schöne Tage hochwillkommen!
Track der Handbiketour vom 08.10.2016
Track der Handbiketour vom 09.10.2016
Track der Handbiketour vom 10.10.2016
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