4. September 2017

Herbstoffensive

Als ich heute morgen mein Handbike für die Ausfahrt fertigmachte, meinte eine Nachbarin scherzhaft zu mir: "Fährst Du jetzt los oder bist Du gerade zurückgekommen?" - Tatsächlich bin ich in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich oft auf Achse gewesen. Aber zur Zeit paßt einfach alles. Das Wetter, die Kondition und sogar die Motivation. Das einzige, was mir langsam ausgeht, sind Ideen für interessante Strecken mit wenigstens ein klitzekleinwenig Neuland. Umso mehr freue ich mich, wenn ich dabei solch einen romantischen Ort wie auf meiner gestrigen Tour entdecke. Jedoch auch heute wurde ich fündig.

Da ging es rund um Dresden, und zwar, ohne die Landeshauptstadt auch nur zu streifen. Dennoch war ich überrascht, wieviele Höhenmeter in dem vermeintlich flachen Gelände zusammenkamen. Sogar noch hinter Moritzburg gab es einige kurze, jedoch knackige Anstiege, die sich letztendlich zu beachtlichen 1230 Hm summierten. Einer der schönsten Berge auf der Tour und außerdem mit recht moderater Steigung führt von Coswig nach Auer. Die Spitzgrundstraße (s. Track vom 04.09., km 59,4 - 62,4) wurde Anfang diesen Jahres gründlich saniert und präsentiert sich nun als erstklassige Rennbahn. Auch bergauf.

Am Niederen Bärnsdorfer Großteich (Aufnahmeort)
Von Moritzburg nach Bärnsdorf wählte ich diesmal statt der Straße einen recht gut zu befahrenden Feldweg, der überdies die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Orten darstellt (s. Track vom 04.09., km 68,7 - 70,3). Kurz nachdem er vor Bärnsdorf auf einen verwitterten Plattenweg mündete, überquerte ich dabei einen Damm zwischen dem Niederen Bärnsdorfer Großteich und einer Fischzuchtanlage. Das Fotomotiv sprang mir sofort ins Auge. Malerische Wasserlandschaften gibt es nicht nur in der Mecklenburgischen Seenplatte.

Der Rückweg ab Radeberg nach Pirna über Rossen-, Esch- und Wünschendorf ist dagegen momentan in der Woche nur etwas für Handbiker / Radfahrer mit starken Nerven. Da der Bau der autobahnartigen Straßenverbindung zwischen Pirna und Radeburg, d. h. zwischen den Autobahnen nach Prag und Berlin, noch lange nicht fertig ist, wälzt sich hier eine Menge Schwerlastverkehr (übrigens darunter nicht wenige mit osteuropäischen Autokennzeichen - wohl, um Maut zu sparen) auf der dafür völlig ungeeigneten Straße durch die Landschaft mit ihren Siedlungen. Das sollte dringend unterbunden werden, z.B. durch eine Tonnagebegrenzung! Muß denn erst wieder mal etwas passieren oder die Straße kaputtgefahren werden?! Stattdessen das übliche deutsche Laissez-faire ...

So wird das nicht's!

Track der Handbiketour vom 04.09.2017

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