20. Oktober 2025

Wenn die Blätter bunt werden

Viel Sonne gab es an den vergangenen beiden Tagen. Dabei hatte ich eigentlich nach meiner Rückkehr aus Mecklenburg-Vorpommern einen Ruhetag geplant. Doch wäre das vertane Zeit gewesen.

Trotzdem bin ich es zunächst moderat angegangen. Denn den Gegensatz zu langen flachen Strecken im Norden zu dem doch teilweise anspruchsvollem Streckenprofil in meiner Heimat wollte ich zeitlich etwas abmildern. Ohne nur auf dem Elberadweg hin und her zu fahren eigneten sich dafür die langen, mäßig ansteigenden Auffahrten aus dem Elbtal in Richtung Süden zum Kamm des Elbsandstein- bzw. Osterzgebirges. Sowohl die Straße von Königstein ins Bielatal und anschließend weiter über Raum nach Markersbach (s. Track vom 18.10., km 17,1 - 29,9) als auch die Müglitztalstraße ab Heidenau bzw. Dohna in Verbindung mit der Straße nach Reinhardtsgrimma (s. Track vom 18.10., km 53,3 - 67,0) fahre ich bei solchen Zielvorgaben immer sehr gern.

Die steile Abfahrt ins Bahratal, unten grüßen die
Häuser von Markersbach (Aufnahmeort)
Am Sonnabend herrschte auch zusätzlich zum Bilderbuch-Herbstwetter eine unglaublich gute Fernsicht. Die Ausblicke auf die nah und fern bunt gesprenkelten bewaldeten Berghänge waren ein einziges Fest für das Auge. Noch nie ist mir dabei aufgefallen, daß man auch von der Straße ab Possendorf zur Babisnauer Pappel (s. Track vom 18.10., km 81,2) bis ins südliche Elbsandsteingebirge schauern kann. Zwar lugten die "Steine" (Pfaffenstein, Papsstein, Gohrisch, Kleinhennersdorfer Stein) nur halb verdeckt hinter der Anhöhe im Vordergrund (es mag der Zughübel sein) hervor, doch der Hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník) als Dominante des Gebirges thronte am Horizont über allem. Bis dahin waren es 32 km Luftlinie.

Nach dem Zwischenstop bei meiner Sportfreundin Christiane mit einem Kaffeeschwatz ging es dann auf dem entspanntesten Weg nachhause. Obwohl an diesem Tag etliche Höhenmeter zusammengekommen waren, spiegelte sich das nicht im Tempo wider. Ich hatte nämlich erwartet, daß ich bei den wesentlich höheren konditionellen Anforderungen durch das Streckenprofil nun hier erstmal durch die Lande schleiche.

Sonntags begann der Tag mit frostigen Temperaturen. Deshalb beeilte ich mich morgens überhaupt nicht, sondern gönnte mir zum Frühstück erst einmal eine meiner beinahe schon legendären Portionen Spaghetti. Als ich mich dann gegen 9.15 Uhr in die Spur begab, fühlte es sich draußen in der Sonne schon gar nicht mehr so kalt an. Meine Handschuhe benötigte ich dennoch.

Vollends Betriebstemperatur erreichte ich auf dem Elberadweg kurz vor Stadt Wehlen. Da fuhr mich ein Jugendlicher mit seinem Mofa übern Haufen, als er mit viel zu hoher Geschwindigkeit (die hätte er ohne Motor nie zustandegebracht) an einer unübersichtlichen Linkskurve mir entgegen schoß. Trotz des Zusammenstoßes und des daraufhin wilden Knäuels an Mensch und Material ist dabei nichts und niemand zu Schaden gekommen, beinahe unglaublich!

Nach dem längeren Anstieg aus dem Elbtal folgten auch an diesem Tag keine kräftezehrenden Steilrampen. Nur der kräftige Südostwind ärgerte mich ein wenig, bis ich schließlich Neustadt erreicht hatte. Von dort ging es nur noch auf einigen meiner "Rennstrecken" - d.h. die Straße Neustadt - Putzkau (s. Track vom 19.10., km 41,4 - 51,5) sowie Rammenau - Radeberg (s. Track vom 19.10., km 64,3 - 78,4) - über Bischofswerda bis kurz vor Radeberg, bis ich mal wieder auf die Direktverbindung nach Pirna abbog. 

Bis zur Fertigstellung der Schnellstraße zwischen Pirna und Radeberg wird es (lt. der Informationsschilder an den Baustellen) noch mindestens bis zum Jahr 2027 dauern, und solange muß man sich dieses Teilstück mit viel Kraftverkehr teilen. Erfreulicherweise reagierten die Autofahrer ziemlich entspannt auf meine Anwesenheit, kein Hupen, keine riskanten Überholmanöver.

Vielleicht lag's ja ebenfalls am herrlichen Herbstwetter.

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