Seit November 2006 - also dreidreiviertel Jahre und 30587km - haben sie mich treu begleitet, jetzt hieß es Abschied nehmen. Nach einem erfüllten Leben wurden in der vergangenen Woche neben der Kette (die zweite während der Laufzeit) das Ritzel an der Rohloff-Nabe sowie die zwei Kettenblätter an der Kurbel von mir ausgemustert. Bereits zu Beginn der Saison hatten mir das meine Mechaniker von Generator-Radsport nahegelegt. Nun, vor dem Urlaub, war die Zeit gekommen.
Als ich mein Rad für die notwendigen Arbeiten vorbereitete, überfiel mich das blanke Grausen: so ein abgefahrenes 16er-Ritzel hatte ich noch nie gesehen! Sogar ich als ausgemacht unbedarfter Nutzer bekam das Grübeln. Einige Zähne waren scheinbar nur noch nicht weggebrochen, weil es daneben noch weitere davon gab.
Jedenfalls brauche ich mich nun nicht mehr wundern, wenn es zunehmend im Antrieb geknirscht hat und der Kurbelwiderstand nicht nur scheinbar immer größer wurde.
Vor zwei Tagen konnte ich mein gutes Stück wieder abholen. Die Jungs haben ganze Arbeit geleistet und mir u.a. zwei neue Kettenblätter von Spécialités TA aufgelegt. Die schwarz lackierten Zahnkränze sehen total edel aus und sollen fast das beste (widerstandsfähigste) sein, was es derzeit auf dem Markt gibt.
Meine gestrige Tour offenbarte dann recht drastisch die Unterschiede. Der Antrieb schnurrte, nirgendwo war ein Hacken oder Knirschen - einfach fabelhaft. Ich schätze, daß ich allein deswegen 1-2km/h im Durchschnitt schneller war. Da macht das Radfahren noch mal so viel Spaß. Ihr Alpenpässe könnt kommen!
Meine letze Runde im Juli, die den Monats-Tausender vollmachte, teilte ich in zwei Abschnitte. Im ersten stattete ich meiner Schwester auf ihrer Arbeitsstelle in Dresden einen Besuch ab, um mich auf der Sitzwaage wiegen zu lassen. Nach der Drei-Täler-Fahrt quer durch Weißeritz-, Lockwitz-, Müglitztal rollte ich im Seidewitztal nach Pirna, um dann nach Hinterhermsdorf weiterzufahren. Ich hatte mich dort mit Dean verabredet, einem New Yorker, der als Freiwilliger zurzeit im Nationalparkzentrum arbeitet. Er wollte mit mir auf dem Rad eine Tour durch's Elbsandsteingebirge unternehmen. - Es war keine Kunst für mich, ihn zu wahren Begeisterungsstürmen hinzureißen. Schließlich ist die Rückfahrt von Hinterhermsdorf nach Bad Schandau durch das Kirnitzschtal nicht nur eine der schönsten des Gebiets, sondern konditionell auch absolut moderat. Es geht nämlich im wesentlichen nur bergab. Nach zwei Stunden (inkl. Pause) verabschiedeten wir uns im Elbtal, nicht ohne weitere gemeinsame Aktionen nach meinem Urlaub zu planen.
Heute war ich dann zum ausgiebigen Geburtstags-Frühstück bei einem Freund in Dresden eingeladen. (Allgemein würden die meisten Leute "Brunch" sagen. Doch ich verweigere mich der überhandnehmenden, gedankenlosen Verwendung von Anglizismen, die unsere deutsche Muttersprache - zusätzlich zur unerträglichen sogenannten Rechtschreibreform - zunehmend verunstalten.) Ein kurzer Ausflug in den wunderschönen Park des Schlosses Albrechtsberg, welches sich über dem Elbtal erhebt, zählte für mich zu den Entdeckungen des Wochenendes.
1. August 2010
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