Grandios! Fabelhaft! Unvergeßlich! - Die Tour mit meinem tschechischen Sportfreund Láďa über den Erzgebirgskamm hielt nicht nur das, was sie versprach, sondern eröffnete mir auch neue Horizonte.
Die Tour startete in Wildstein (Skalná). Von dort aus unternahmen wir an den ersten beiden Tagen Rundfahrten, die über Eger (Cheb), Franzensbad (Františkovy Lázně), Asch (Aš), aber auch nach Schirnding, Bad Elster und Markneukirchen führten. Am dritten Tag wurde dann richtig geklotzt, denn es ging zum höchsten Berg des Erzgebirges, dem Keilberg (Klínovec - 1244m). Ab da führte der Weg immer leicht auf und ab in der Nähe des Kammes in Richtung Osten, natürlich mit einigen Abstechern, wie z.B. nach Seiffen. Als wir am Sonntag in Tetschen-Bodenbach (Děčín) ankamen, lagen ca. 420km und mehr als 5000Hm hinter mir. Ab dem dritten Tag hatte Láďa den Fahrzeugtransfer zum jeweiligen Zielort übernommen und kam mir dann immer von dort entgegen. So konnte ich die komplette Distanz im Handbike zurücklegen.
Láďa gab mir auch seinen GPS-Logger mit auf Tour. Deshalb für diejenigen, die es interessiert, hier noch einmal die ganze Tour auf Bikemap.net:
1. Tag: südliche Rundtour um Wildstein (Skalná)
2. Tag: nördliche Rundtour um Wildstein (Skalná)
3. Tag: Wildstein (Skalná) - Gottesgab (Boží Dar)
4. Tag: Gottesgab (Boží Dar) - Rascha (Rašov u Litvínova)
5. Tag: Rascha (Rašov u Litvínova) - Tetschen-Bodenbach (Děčín)
Nicht nur mit dem Wetter hatten wir außerordentliches Glück, denn bis auf zwei heftige Gewitter am zweiten Tag (die wir immer unter einem Dach abwarten konnten), waren die Bedingungen nahezu optimal. Auch zwischen uns beiden stimmte die Chemie. Noch vor zwei Jahren hätte ich mir das nie träumen lassen: Ein Radsportler ohne Handicap und ein Rollifahrer, ein Tscheche und ein Deutscher gemeinsam auf einer Mehrtagestour!
Láďa spricht kein Deutsch, versteht aber einiges. Immer dann, wenn ich mit meinem Tschechisch nicht mehr weiterkam, schalteten wir um auf Englisch. Dabei habe ich eine ganze Menge Neues gelernt. Nicht alles merkt man sich, doch vieles bleibt hängen. - Für mich war es wie ein Ritterschlag, als mein tschechischer Sportfreund mir am Ende der Tour anbot, doch im Frühling 2012 mit in die Toskana zum Trainingslager seines Sportklubs mitzukommen. Und es kommt noch besser! Er würde mich sogar als Fahrer meines Autos beim Styrkeprøven begleiten. Damit rückt die Verwirklichung eines Traums in greifbare Nähe...
Bei einem der zahlreichen giftigen Anstiege hatten Zuschauer eines Radrennens in großen Buchstaben "Proč to děláš?!" auf die Straße gemalt. "Warum tust Du das?!" - Weil mir dieser Sport so vieles gibt! Man erfährt intensiv die Landschaft, lernt neue Freunde kennen und freut sich über die Bewältigung von Herausforderungen. DAS ist Herzenssache!
PS: Einen ausführlichen Bericht zur Etappentour gibt es übrigens hier.
16. Mai 2011
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Kommentare zum Post
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1 Kommentar :
DAS werde ich mir "zeitnah" sicher (noch) nicht antun, aber mittlerweile kann ich dich ein wenig verstehen. Es macht einfach nur riesen Spaß! Danke für deine Berichte!
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