Was für ein Herbstanfang! Nahezu traumhafte Bedingungen lassen keine Wünsche offen.
Deshalb habe ich mich am Sonnabend schon im Dunkeln aufgemacht, um nun endlich mal mit dem Handbike Riesa einen Besuch abzustatten. Es sollte eigentlich ein langer Kanten werden. Doch obwohl ich nach Meißen noch über Lommatzsch fuhr, standen in der Stahlstadt erst knapp 80km auf dem Tacho. Nun, ich bin nicht faul, und im langweiligen und mit Sonntagsradlern sicher überfüllten Elbtal wollte ich sowieso nicht unbedingt zurückfahren. Also peilte ich Brandenburgs Grenzstadt Ortrand an, bevor ich von dort über Ottendorf-Okrilla, die Dresdener Heide und durch das Schönfelder Hochland im weiten Bogen wieder nach Hause zurückkehrte. Es war eine reine Kilometerfresserei. Höhenmeter? - Fehlanzeige! Und die Landschaft ungefähr so spannend, wie für den Laien eine Partie Schach. Ich muß mich fast entschuldigen, aber es kamen auf mehr als 200km gerade mal knapp 1200Hm zusammen. Das ist genauso flach wie die Vätternrundan. - Naja, so war ich wenigstens am späten Nachmittag wieder zuhause.
Eine kleine Begebenheit außer der Reihe gab es aber. Am Morgen, auf dem Elbradweg kurz vor Niederwartha. Der Weg knickt dort kurz hintereinander zweimal in einer engen 90°-Kurve ab. Dabei wurde ich - noch im morgendlichen Tran - richtig munter, denn es hob bei dem schnellen Tempo mein linkes Hinterrad aus. Um mich nicht zu überschlagen, wählte ich lieber die Geradeausfahrt. In der Formel 1 würde man das einen "Ausflug ins Kiesbett" nennen. Bei mir war es ein frisch gepflügter Acker, der mich nach einigen Metern zum Stehen brachte... Obwohl die Krume weich und gut durchfeuchtet war, habe ich es aus eigener Kraft wieder auf den Weg geschafft. Keine Absätze, keine Bordsteinkanten. Glück gehabt! - Als ich die tief eingeschnittene Spur, die vom Weg schnurstracks ins Feld führte, sah, mußte ich selbst über mich schmunzeln.
Heute bin ich dann wieder mal im Elbsandsteingebirge beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze unterwegs gewesen. Dort bekommt das Auge wenigstens noch etwas geboten! Zum Beispiel den Blick zur Felsenburg Schauenstein. Wenn man genau hinsieht, kann man auf dem Gipfel sogar die Geländer erkennen. Leider geht es dort nur Fuß hoch, mir bleiben bloß die Bilder.
Dafür wird die anschließende Fahrt auf der Böhmerstraße (Česká silnice) mit schmalen Reifen inzwischen zu einem echten Abenteuer. Die Piste ist nämlich in einem erbärmlichen Zustand. Wetten, ob man ohne Reifenpanne die 7km bis zum Fußgängerübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) schafft, nehme ich gern entgegen.
4. September 2011
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