Jedenfalls gibt mir das Gelegenheit, noch einmal ein paar Höhepunkte der vergangenen Tage zu beleuchten.
Mit Dieter, Hüttenwirt Albert und Hüttenwart der Sektion Illertissen vor der Schwarzenberghütte |
Zur Belohnung erwartete uns eine grandiose Aussicht. Der Wirt - ein echtes Original - spendierte uns die Verpflegung und die Übernachtung und ich durfte hier gemeinsam mit Dieter einige meiner schönsten Stunden in den Alpen verleben. Seit mehr als 14 Jahren war ich das erste Mal wieder auf einer Alpenvereinshütte und unter alle Freude über das Erlebte mischte nur ein wenig Trauer darüber, daß mir die meisten Berghütten wohl für den Rest meines Lebens unerreichbar bleiben.
Auch für den folgenden Tag hatte sich Dieter etwas Besonderes ausgedacht. Gemeinsam fuhren wir von Oberstdorf zum südlichsten mit Handbike oder Rollstuhl erreichbaren Punkt in Deutschland im Rappenalptal. Von der Alpe Haldenwang auf 1310m führen nur noch Wanderwege bzw. Singletrails weiter südlich.
Daß es noch etwas Nervenzerfetzenderes gibt als die Auffahrt zur Schwarzenberghütte, mußte ich während meiner Autofahrt von Kempten nach Briançon erfahren. War der Transfer durch die Schweiz wie gewohnt völlig problemlos, verzweifelte ich nahezu in Italien. Ein völlig undurchschaubares Mautsystem (bei dem ich heute noch nicht weiß, was ich eigentlich bezahlt habe und ob ich nachträglich noch etwas überweisen muß), eine Ausschilderung, die sämtliche Gesetze der Logik verhöhnt und gegenüber Fremden rücksichtslose Autofahrer im Dschungel der Großstadt Turin, weswegen ich mich heute glücklich schätze, daß es dabei zu keinem Unfall gekommen ist. Ich war heilfroh, als Italien hinter mir lag. Mir graust schon vor dem Rückweg, doch leider gibt es nur eine sehr zeitraubende Alternative über das Aostatal. Vielleicht nehme ich die trotzdem...
Auf dem Col du Galibier (2642m) |
'Bloß schnell weg von diesem Rummel!' war mein einziger Gedanke. Bereits kurz vor 14.00 Uhr war ich zurück am Ausgangspunkt und fühlte mich noch frisch für einen weiteren Paß. Den Col de Montgenèvre (1860m) mit seinen wunderschönen Serpentinen hatte ich bereits am Vortag mit dem Auto überquert. Auf den letzten Metern zur Paßhöhe machte sich dann zwar das bisher geleistete Pensum bemerkbar, dafür aber war die Abfahrt nach Briançon umso besser.
Es blieb sogar noch etwas Zeit für einen Abstecher in das Zentrum der Festungsstadt. Für Liebhaber der Miltärarchitektur des 19./20. Jahrhunderts ist ein Besuch der Anlagen auf jeden Fall ein Muß. Ich blieb dort jedenfalls wohl etwas zu lange, weil ich letzten Endes noch in das oben erwähnte Gewitter mit seinen Kübeln Wasser gekommen bin.
Es hat sich trotzdem gelohnt!
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