Wir nächtigten dort sehr komfortabel in dem wirklich empfehlenswerten Reit- und Sporthotel, welches über ein sehr schönes und großzügig dimensioniertes behindertengerechtes Zimmer verfügt. In dem familiär geführten Haus habe ich mich sofort wohl gefühlt.
Von dort aus fuhren wir an den zwei Wochenendtagen in die Höhen des Erzgebirges, wobei diesmal nicht die Rekordjagd im Mittelpunkt stand, sondern das gemeinsame Erleben. Ganz untypisch für mich ging es nämlich morgens erst recht spät los, und natürlich gab es während der Tour viel zu schwatzen. Dies ist zwar dem Tempo abträglich, trotzdem will ich es nicht missen. Wir sehen uns viel zu selten. Außerdem kehrten wir zur Mittagszeit immer in eine Gaststätte ein, etwas, was ich schon aus organisatorischen Gründen nie mache, wenn ich allein unterwegs bin. Aber mein Kamerad ist da ein echter Genießer.
Am Sonnabend zog es uns bis nach Böhmen in die Kammlagen des Erzgebirges. Das tschechische Grenzgebiet ist heutzutage beinahe menschenleer, denn wie auch im Osterzgebirge mußten nach Ende des Krieges die deutschen Bewohner ihre Heimat verlassen und die zahlreichen Orte wurden entweder sofort dem Erdboden gleichgemacht oder verfielen, bis nichts mehr da war. Nur einige wenige Häuser haben die Zeit überdauert und sind jetzt Ausflugsziele und Raststätten entlang des im beliebter werdenden Kammwegs durch das Erzgebirge.
Rund um das ehemalige Kirchdorf Hirschenstand (Jelení) erinnert die Landschaft ein wenig an das schottische Hochland. Dies vorgestern umso mehr, weil die Hochfläche mit den offenen, sumpfigen Wiesen durch die trübe, teils nebelige Witterung genau jene Melancholie ausstrahlte, die manch Reisender klischeehaft mit den Highlands gleichsetzt.
Auf dem Rückweg umfuhren wir noch die Talsperre Eibenstock, mußten dann aber wegen der einbrechenden Dunkelheit auf die Überquerung der Staumauer verzichten. Auch mit diesem Ort verbinden sich bei meinem Sportfreund viele Erinnerungen, war er doch zu Studentenzeiten hier beim Bau dabei, als er half, die Bäume innerhalb des zukünftigen Staubeckens zu roden.
Mit Jens auf dem Auersberg |
Meine letzte Aktion war die Befahrung des Mulderadwegs zwischen Aue und Blauenthal (s. Track vom 12.10., km 41 - 50,3). Der nagelneue und perfekt asphaltierte Abschnitt verläuft auf dem Gleisbett einer ehemaligen Bahnstrecke nur unmerklich ansteigend entlang der Mulde. Neben der Überquerung etlicher Brücken ist ein besonderer Höhepunkt die Durchquerung des knapp 300 m langen Tunnels bei Bockau. Die Piste ist in einem Top-Zustand und an Wochenenden dementsprechend stark frequentiert. Trotzdem unbedingt eine Empfehlung!
Nun ist mein Handbike erstmal wieder überholungsbedürftig. Ich glaube, meine bereits benutzten Bremsbeläge, die ich vor wenigen Wochen erst aushilfsmäßig montiert hatte, sind jetzt ebenfalls abgefahren. Gestern konnte ich schließlich nur noch meine Feststell(felgen)bremse benutzen. Bei einer Abfahrt mit 50 Sachen bringt das den rechten Nervenkitzel...
Track der Handbiketour vom 11.10.2014
Track der Handbiketour vom 12.10.2014
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