Dabei begann zumindest der Freitag recht angenehm. Temperaturen im zweistelligen Bereich und ein wunderschönes Morgenrot ließen die Frosttage zu Beginn der Woche unwirklich erscheinen. Tagsüber wurden es sogar noch 15°C.
Obwohl für den Nachmittag Regenschauer angekündigt waren, bin ich noch einmal recht weit in Richtung Osten gefahren. Um Zeit und Weg zu sparen, kürzte ich die Rathener Elbschleife ab und benutzte anschließend bis zur Grenze die Bundesstraße. So war ich schon 9.00 Uhr in Herrnskretschen (Hřensko). Auch quer durch das Zappenland ging es recht flott, so daß ich endlich hinter Bensen (Benešov nad Ploučnicí) hinauf in das Hochland klettern konnte. Auch dieses Gebiet des Böhmischen Mittelgebirges ist sehr reizvoll und immer einen Ausflug wert. Der teils kräftige Wind hatte für sehr klare Luft gesorgt - dementsprechend großartig war der Ausblick.
Weil die Abfahrt nach Tichlowitz (Těchlovice) wegen Bauarbeiten gesperrt war, kehrte ich noch einmal um und rollte schließlich über Hortau (Lesná) nach Politz (Boletice) ins Elbtal. Das kleine Sträßchen nach Hortau ist eigentlich wunderschön, wenn auch kurz vor dem Ort in einem erbärmlichen Zustand (s. Track vom 18.11., km 59,9 - 62,0). Zunächst dachte ich ja, ich würde eine mir noch unbekannte Straße fahren. Als ich mich dort jedoch auf der sich auflösenden Asphaltdecke durch die tiefen Schlaglöcher und breiten Spurrinnen im Schrittempo abwärts tastete, kam die Erinnerung wieder. So etwas vergißt man nicht.
Blick auf Tetschen im Elbtal - der Tafelberg am Horizont in der Bildmitte ist der Hohe Schneeberg (Aufnahmeort) |
Gestern war dann eine Runde in nördlicher Richtung dran. Anfangs unterstützt vom kräftigen Rückwind, ließ das Tempo nichts zu wünschen übrig. Ich hatte mir die Tour zuvor bei Bikemap.net zusammengestellt. Ohne Navi und Landkarte mußte ich allerdings die Strecke aus dem Gedächtnis fahren, was mich schließlich Zeit und Nerven kostete.
Der gröbste Schnitzer passiert mir nach Oberlichtenau. Blind auf die Radwegemarkierung vertrauend, folgte ich der Ausschilderung nach Bischheim (s. Track vom 19.11., km 49,1 - 52,1). Nach einem langen holperigen Feldweg, wurde die Route durch den Wald beinahe unbefahrbar. Extrem schlammige Abschnitte mit tiefen Wasserlöchern forderten alles von Mensch und Handbike. Ich kochte vor Wut auf mich selbst, weil ich genau diese Strecke am 31.10.2014 bereits in Gegenrichtung erkundet und für schlecht befunden hatte. Trotzdem war ich wieder in die Falle getapst. Wie man eine solche Verbindung als (überregionalen) Radweg ausschildern kann, bleibt mir völlig schleierhaft!
Kurz hinter Rammenau kam dann der Regen. Zunächst meist nur Niesel, war spätestens in Rennersdorf-Neudörfel die Schonzeit abgelaufen. Mehr als eine Stunde mußte ich im kräftigen Landregen noch überstehen. Kein Zuckerschlecken, doch leider "alternativlos". Die bei meinen Offroadeskapaden verlorengegangene Zeit konnte ich dabei nicht ganz wieder aufholen, weil ich auf regennasser Straße wegen des Spritzwassers wesentlich langsamer fuhr. Dabei hätte es im Ergebnis gar keinen Unterschied zwischen "naß bis auf die Knochen" und "keinen trockenen Faden mehr am Leib" gegeben.
Doch diese Illusion hebt man sich bis zuletzt auf.
Track der Handbiketour vom 18.11.2016
Track der Handbiketour vom 19.11.2016
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