Der Kälteeinbruch der vergangenen Tage bescherte uns in den höheren Lagen den ersten Schnee der Saison. Im Elbtal ist zwar der Wintergruß vom vergangenen Mittwoch längst schon Geschichte, doch selbst auf einigen Kuppen und nordseitigen Hängen in der Sächsischen Schweiz sowie zwischen Neustadt und Bischofswerda gibt es noch etwas Weiß. Bei diesen Temperaturen ist das kein Wunder.
Nach dem Blick auf die Altenberger Webcams wollte ich mich am Sonnabend mit eigenen Augen vom Wintereinbruch im Osterzgebirge überzeugen. Noch sind die Straßen schneefrei - das kann aber bald schon anders sein.
Alte Schule und Kriegerdenkmal in Löwenhain (Aufnahmeort) |
Die Anfahrt über das Müglitztal ist recht entspannt, denn die 700 m Höhendifferenz verteilen sich auf mehr als 40 km, und erst am Ende nimmt die Steigung mal kurz auf 8 - 10% zu. Gestern schlug ich ab Lauenstein noch einen Haken über das Rückhaltebecken der Müglitz und Löwenhain, bevor ich von Geising hinauf nach Altenberg fuhr. Diese Strecke ist viel ruhiger und schöner als die Direktverbindung.
Die Weiterfahrt auf der B170 nach Dippoldiswalde ist dagegen nur als schnelle Rennstrecke zu empfehlen. Obwohl die Autofahrer auch gestern sehr rücksichtsvoll waren, dürften die mehr als 20 km nichts für Handbiker sein, die bei stark vom Kraftverkehr frequentierten Straßen unruhig werden. Dafür gibt es auf dieser Route ebenfalls keine nennenswerten Gegenanstiege mehr. Abgesehen von den paar Metern hinter Dippoldiswalde und nach Reinholdshain rollt es auch im folgenden Lockwitztal nur noch bergab. Genau das richtige Profil für kalte, graue Tage. Sogar im Elbtal wurden es tagsüber nicht mehr als 1°C.
Heute morgen legte der Frost noch einen Zacken zu. Die -3° vom Vortag in Altenberg wurden bei klarem Wetter locker unterboten. Immerhin ließen sich die fünf Kältegrade zu Tagesbeginn gut ertragen, denn bei trockener Luft war es fast windstill. Außerdem stieg schon bald die Sonne über die Elbhänge und ließ alles viel freundlicher aussehen. Überhaupt machte das Gestirn dem heutigen Wochentag alle Ehre, denn sie begleitete mich auf der ganzen Tour.
Und so störten mich auch die paar Verhauer nicht, die ich mir im Laufe des Tages leistete. Der Abstecher zur Basteiaussicht (s. Track vom 13.11., km 22,8) war allerdings beabsichtigt, denn ich wollte nachsehen, wie weit die Aussichtskanzel noch begehbar ist. Die aktuelle Sperrung wegen statischer Probleme wird uns noch mindestens bis Mitte 2017 erhalten bleiben, da der bröckelige Fels unterhalb der Plattform aufwendig verfestigt werden muß. Der begehbare Rest der Fläche bietet jedoch auch noch ein paar Ausblicke, weshalb der Besuch nicht zum Totalausfall werden muß.
Die Landkarte hatte ich heute nicht mit eingesteckt, und auch mein Navi ist bereits seit Monaten zur Reparatur, nachdem der Schaden angeblich noch nicht einmal von der Garantie abgedeckt ist (Kauft euch bloß nicht ein Gerät von Teasi!). So bin ich vor Bischofswerda ein bißchen ins Schlingern gekommen, weil ich die geplante Verbindung nicht richtig aus dem Gedächtnis rekapitulieren konnte. Doch so schlimm war das eigentlich nicht. Dann sind es eben ein paar Kilometer mehr geworden.
Um vier war ich nach einer Brutto-Fahrzeit von 8 Stunden wieder zuhause. Das geht für dieses Handschuh-Wetter voll in Ordnung.
Track der Handbiketour vom 13.11.2016
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