7. Juli 2020

Leere

Gestern habe ich mich noch einmal auf mein Handbike geschwungen, den dritten Tag in Folge. Denn es gilt, mich für den nahenden Urlaub fit zu machen - d.h. auch, den Körper auf eine noch stärkere Belastung vorzubereiten. Außerdem geben mir solche Ausdauertests immer eine gute Rückmeldung über den aktuellen Trainingszustand - ganz ohne die klugen Ratschläge der professionellen "Trainingsberater".

Kriegerdenkmal in Kleinwolmsdorf
(Aufnahmeort)
Nachdem ich mir noch am Morgen (ganz unorthodox, aber dennoch inzwischen für mich nicht unüblich) einen Teller Spaghetti eingeworfen hatte, startete ich zu einer Tour mit gemäßigtem Streckenprofil. Die zunächst ins Auge gefaßte Tour in Richtung Osterzgebirge war sowieso nicht zu empfehlen, weil es dort gerade regnete. Auch mich streifte schließlich noch ein Ausläufer, doch danach heiterte es bald auf. Die Temperaturen lagen diesmal in meinem Wohlfühlbereich. Auch wenn es später wesentlich wärmer wurde, ließ es der frische Wind doch nie unangenehm werden. Endlich mal wieder (fast) ganz ohne schweißnasse Kleidung!

Dafür hatte ich wieder eine Begegnung der anderen Art. Als ich mich auf der Abfahrt in Dobra an zwei vorausfahrende Autos "hängte" und diese die Kreuzung gerade passiert hatten, schnitt mir der Fahrer eines Kleinbusses die Vorfahrt. Das kam für mich nicht ganz unerwartet, und so konnte ich rechtzeitig genug bremsen. Trotzdem war ich stocksauer: warum nur muß ich immer für die Kraftfahrer mitdenken?! Im Unterschied zu den meisten anderen Fahrzeuglenkern, hielt dieser jedoch kurz danach an, nachdem er seinen Fehler bemerkt hatte. Er stieg aus, und statt mir - wie schon oft erlebt - die Verantwortung in die Schuhe zu schieben, entschuldigte er sich. Meine Wut war augenblicklich verflogen. Solche Menschen, die eigenes Fehlverhalten einräumen, sind heutzutage leider nicht die Regel.

Allerdings war auch das Argument eines anderen Autofahrers an diesem Tag, der mich zuvor überholt hatte und mich dabei erst sehr spät bemerkt hatte, nicht von der Hand zu weisen. Bei einem Zwischenstop kurz danach erklärte er mir in einem freundlichen Gespräch, daß ich bei den wechselnden Lichtverhältnissen der von Wald bzw. Bäumen gesäumten Straße sehr schlecht zu sehen sei. Ich mußte ihm recht geben. Die grüngelbe (neon) Signalfarbe meines Wimpels ist inzwischen stark verblichen und hebt sich außerdem vor dem grünen Hintergrund wesentlich schlechter ab. - Da sollte ich wohl bald mal aktiv werden ...

Obwohl ich den Tag über meist mit akzeptablen Tempo unterwegs war, spürte ich dennoch, daß meine Energiedepots inzwischen nahezu leer und damit kaum noch Reserven vorhanden waren. Die Beobachtung der eigenen Herzfrequenz bestätigte meine Vermutung. Im Zustand der beginnenden (körperlichen) Erschöpfung bleibt diese nämlich selbst bei Belastung vergleichsweise niedrig, weshalb man dann auch nur noch mit halber Kraft und damit wesentlich langsamer beispielsweise Anstiege fahren kann. Sehr aufschlußreich sind in diesem Zusammenhang übrigens auch die Beiträge zum Glykogenspeicher auf Wikipedia sowie zur (Wettkampf-)Ernährung im Radsportmagazin "Tour".

Trotzdem hängte ich zum Abschluß meiner gestrigen Tour noch zwei Anstiege inklusive des Umwegs über Großröhrsorf (das zweite auf dieser Tour) dran, um wenigstens die 1000 Hm vollzumachen. Das nahe Ziel schon vor Augen, ging das sogar erstaunlich gut. Als Belohnung gab's dafür auf den letzten 13 Kilometern eine schnelle Abfahrt bei einem Geschwindigkeitsdurchschnitt von etwa 30 km/h und Rückenwind.

Die folgenden vier Tage Erholungspause habe ich mir nun redlich verdient!

1 Kommentar :

Láďa hat gesagt…

Vytrvalosti máš dost! To znamená jsi vytrvalec! Jinak ti to pořád říkám, není tak důležité vidět ale být viděn!!! Nechápu proč nevozíš blikačku i ve dne. Moje zkušenost mi říká, že když mám puštěnou blikačku, tak je většina řidičů opatrnější. To že ušetříš pár fifňíků za baterie je absolutně nepodstatné! Měl bys vyzkoušet to zadní světlo Garmin Varia Radar. Na jedno nabití svítí 12 hodin. Nebuď Skrblík!!!