16. Januar 2022

Druckentlastung

Heute keine Handbiketour, kein Skilanglauf. Am Morgen habe ich mich für eine Pause entschieden. Einfach mal nichts tun. Na ja, ganz so ist es dann doch nicht: "Schadens"dokumentation am Handbike sowie Bildbearbeitung, Mail an meinen tschechischen Kameraden, Blogartikel schreiben ... Aber der Körper bekommt die Ruhe, die er offensichtlich benötigt.

Denn schon während der vorangegangenen Ausfahrten im Handbike habe ich bei mir einen Leistungsabfall beobachtet. Keine Ahnung, woran das liegt - vielleicht ist es auch nur wegen des - gelinde gesagt - suboptimalen Wartungszustands meines Gefährts. Aber die Unterarme machen sich bemerkbar (sicher auch aufgrund des permanenten Fahrens mit Handschuhen), und die Herzfrequenz ist selbst bei moderater Belastung erst viel zu hoch, bis sie im weiteren Verlauf im niedrigen Bereich hängenbleibt. Damit geht es aber mit der Leistung steil bergab. Natürlich muß ich bei diesen Witterungsbedingungen einiges kompensieren, z.B. die Bewegungseinschränkungen durch die Kleidung, die Kälte, oft auch schlechtere Straßenverhältnisse usw. Aber ich kenne mich inzwischen viel zu gut, um zu bemerken, wenn es nicht rund läuft. Trotzdem bleibt es (mental) schwierig, sich dem (Leistungs-)Druck zu entziehen, den ich mir bereits zum Jahresbeginn aufbaue ... 

Abgebrochener Schalthebel (rot hervorgehoben)
Eine kleine Hilfestellung dazu gab es dennoch. Zum Treffen mit meinen Geschwistern unterhalb des Liliensteins startete ich etwas früher, um vorher noch eine kleinere Runde mit dem Handbike zu drehen. Nach rund 13 km lag der erste längere Anstieg schließlich hinter mir, sodaß ich endlich auf das große Kettenblatt schalten wollte. Doch meine Bewegung zum Schalthebel des Umwerfers führte ins Leere. (Ich schalte ohne hinzusehen, indem ich mit dem Finger nur den Hebel drücke.) Offensichtlich war er während der vorangegangenen Tour abgebrochen - ich erinnerte mich an ein leises "Klingeln", wahrscheinlich durch das Herabfallen des Hebels auf den Asphalt verursacht. Nur mit dem kleinen (38er) Kettenblatt zu fahren, funktionierte zwar auch, das ist jedoch keine Dauerlösung.

Vor dem Lilienstein (Aufnahmeort)
Punkt zehn erreichte ich dennoch pünktlich den vereinbarten Treffpunkt. Die Wanderung rund um den Lilienstein mit meinen Geschwistern und ihren Partner verlief recht entspannt. Diese Rundstrecke hatte ich vor einiger Zeit im Auftrag der Nationalparkverwaltung getestet, denn sie wollten daraus einen Wandervorschlag für Rollifahrer machen. Daher wußte ich auch, daß sie am besten mit einem geländegängigen Handbike - wie meines eines ist - bewältigt werden kann. Anschließend wärmten wir uns bei leckerem Kesselgulasch auf, bevor ich mich wieder mit Muskelkraft auf den verlängerten Heimweg begab.

Schon nach wenigen hundert Metern mußte ich kräftig klettern, dabei war die Ziegenrückenstraße sowie der Abschnitt der ehemaligen Rennstrecke ab der Hocksteinschänke mit 170 Hm auf 5 km wirklich eine unmißverständliche Ansage (s. Track vom 15.01., km 45,0 - 50,0). Aber danach hatte ich es eigentlich geschafft. Trotzdem reichte es auch auf diesem etwa 50 km langen zweiten Abschnitt meiner Tour bis Pirna nicht ganz für das Durchschnittsgeschwindigkeits-Soll von 15 km/h.

Mal sehen, ob nun die mir selbst verordnete Pause etwas bringt ...

Track der Handbiketour vom 15.01.2022
Track der Wanderung (im Handbike) vom 15.01.2022

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