3. Januar 2022

1,5 %

Zwei Tage des neuen Jahres sind verstrichen, und schon sind wieder reichlich 231 km im Handbike zusammengekommen. Es war aber auch ein frühlingshafter Jahresbeginn!

Da ich sowieso nicht der Partylöwe bin, habe ich mir Silvester einfach geschenkt. Dafür kam ich zu Neujahr schon zeitig in die Gänge. Kurz nach Sieben lagen Stadt und Land noch wie ausgestorben da. Umso mehr genoß ich meine ersten Radelkilometer des Jahres 2022. Der spontane Abstecher zum Hohburkersdorfer Rundblick lohnte sich schon wegen des umfassenden Panoramas über das Elbsandsteingebirge, das man von hier oben hat. Ein schöner Auftakt ins neue Tourenjahr!

In Bad Schandau wurde ich allerdings ziemlich unvermittelt in die Realität zurückgeholt. Irgendwelche Idioten hatten auf dem Elberadweg in der Silvesternacht Flaschen zerschlagen. Viel zu spät erkannte ich, daß da vor mir kein Laub, sondern braue Glasscherben lagen. Das kostete mich außer dem Schlauch auch den Vorderreifen. Zum Glück hatte ich zwar Ersatz dabei, doch ärgerte ich mich trotzdem. Weiß ich doch, daß an den ersten Tagen nach Neujahr regelmäßig solche Hinterlassenschaften auf dem Elberadweg herumliegen und mache sonst einen Bogen um diese Trasse!

Fotohalt am "Alten Acetylen-Gaswerk Herrnskretschen"
(Stará Plynárna Hřensko, Aufnahmeort)
Umso schöner war die Strecke durch die böhmischen Dörfer oberhalb des Elbtals. Über Arnsdorf (Arnoltice) und Binsdorf (Bynovec) fahre ich eher selten, weil es eben nicht die anstiegsärmste Straße durch das Zappenland ist. Auch in Falkendorf (Folknáře) war ich schon eine Weile nicht mehr, obwohl man bei der anschließenden Abfahrt einen sehr schönen Blick über den dicht besiedelten Elbkessel von Tetschen (Děčín) hat.

Bereits auf dem Rückweg erwischte mich beim Verlassen der Stadt dann ein zweites Mal der Pannenteufel. Mein verwendeter Ersatzreifen "Continental Grand Prix Supersonic" ist wohl eher für die Halle gedacht (ich habe bei ihm keinen Pannenschutzstreifen ertasten können), er ließ mich vermutlich aufgrund eines spitzen Splitsteinchens ebenso unerwartet im Stich.

Insgesamt kosteten mich meine beiden Zwangspausen an diesem Tag 1¼ Stunden, sodaß es schon dunkel war, bevor ich zuhause ankam. Man kann es aber auch positiv sehen: bei Temperaturen bis zu 15°C verliefen unterwegs die Reparaturarbeiten angenehm entspannt. Noch vor wenigen Tagen hätte ich mehr gelitten.

Da ich dem Hallenreifen nicht traute, wechselte ich ihn am nächsten Morgen zunächst gegen einen Drahtreifen mit Pannenschutz aus. Einen weiteren Plattfuß wollte ich mir unbedingt ersparen - dafür wechselte der erste Ersatz wieder in die Notausrüstung. Anschließend startete ich zu einer eher gemäßigten Runde in Richtung Nordost. Eigentlich war die Strecke nicht sonderlich anspruchsvoll, doch fehlte es mir diesmal an Biß. Die zweite Tour des Wochenendes fiel mir konditionell deutlich schwerer.

Am Ende fuhr ich dennoch den kleinen Umweg über Porschendorf, damit wenigstens 1000 Höhenmeter zusammenkamen. Auch kann etwas Mentaltraining gewiß nicht schaden. Das Motto dabei: "Bis zum Geht-nicht-mehr - und dann ein Stückchen weiter!"

Das werde ich auch in diesem Jahr noch brauchen ... 

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