24. Januar 2022

Dem Namen die Ehre

Was für eine Skilanglaufwoche! Nach der Polarsturm-Tour über 45 km vom Montag kamen am vergangenen Wochenende zwei weitere Langstrecken hinzu. Mit Kerstin als Gespannführerin waren es sonnabends 34 km, und Christiane "schleifte" mich den anderen Tag knapp 42 km hinter sich her. Gestern stellte ich mit den insgesamt während dieser Ausfahrt erreichten 723 Hm auch einen weiteren Rekord für die Statistik auf, genauso wie die 121 km Tourenlänge beim Skilanglauf für die gesamte Woche. Das Wort "SkiLANGlauf" erhält dadurch die ursprüngliche Bedeutung zurück.

Aber natürlich herrschten auch an beiden Tagen fast perfekte Bedingungen. Sowohl das Wetter spielte mit, außerdem der Untergrund. An beiden Tagen fanden wir gute Schneeverhältnisse und frisch präparierte Loipen vor, was sich deutlich auf den Krafteinsatz und das Vorwärtskommen auswirkte.

Denn Kerstin wollte ursprünglich nur eine kleinere Runde drehen. Darüber hinaus hatte sie auch die prima Idee, in Neustadt im Erzgebirge (Nové Město) zu starten. Der beinahe zufällig gefundene Parkplatz an der Straße zum Stürmer (Bouřňák) erwies sich als der perfekte Einstiegspunkt ins Schneevergnügen. Wo Christiane, Carsten und ich am Montag noch hart kämpfen mußten, kamen wir diesmal wesentlich entspannter voran. Mit Blick auf die Uhr, deren Stundenzeiger beinahe festgeklebt zu sein schienen, hängten wir nach und nach weitere Runden an unsere Tour, fuhren dabei auch (zwangsläufig) kürzere Abschnitte doppelt. Aber das war überhaupt nicht nervend, denn regelmäßig begleitete uns die Sonne auf dem Weg.

Mit Kerstin an der Talsperre Fleyh (Aufnahmeort)
Besonders begeisterten mich an diesem Tag die Fernblicke vom Aussichtspunkt am Kreuz unterhalb des Wolfsbergs (Vlčí hora, s. Track vom 22.01., km 8,0) nach Süden über das Böhmische Becken sowie durch die unbelaubten Bäume hindurch entlang des Erzgebirgskammes nach Osten bis zum Mückentürmchen (Komáří vížka, s. Track vom 22.01., km 22,3). Doch auch an der Talsperre Fleyh (Fláje) war es wunderschön. Das ausgedehnte Langlaufskiareal zwischen Holzhau und Langewiese (Dlouhá Louka) ist unbedingt eine Empfehlung, auch weil sich hier die vielen Leute - im Gegensatz zum Altenberg/Zinnwalder Revier aufgrund der Weitläufigkeit wesentlich besser verteilen. Dabei war am Sonnabend ganz schön viel los!

Am Sonntag hatten Christiane und ich uns für eine gemeinsame Tour im Skitandem verabredet. Noch abends zuvor erklärte mir meine Sportfreundin, ebenfalls nur eine kleine, entspannte Runde fahren zu wollen, weil sie sich wegen einer leichten Erkältung nicht ganz fit fühlte. Davon war dann aber am Folgetag nichts zu spüren!

Wir beabsichtigten, uns mit Carsten zu treffen, der mit seiner Frau und zwei Sportfreunden im Skilanglaufgebiet rund um den Kannelberg die Pisten unsicher machte. Ich hatte von diesem Gipfel vorher noch nie etwas gehört, obwohl er als einer der vierzehn 8000er des deutschen Osterzgebirges ausgewiesen ist. Sobald mir jedoch Christiane seine Lage erklärte, wußte ich, daß uns erneut ein größerer Ausflug bevorstand. Aber wir kamen auf den gleichfalls sehr gut präparierten Loipen zügig voran, selbst die längeren Abfahrten und Anstiege hielten uns nicht sonderlich auf. Die Sicherheit, mit der Christiane das Gespann auch in schwierigerem Gelände (vor allem steile Abfahrten) im Griff hatte, stimmte mich dabei beinahe euphorisch. Unglaublich, was im Schnee inzwischen so alles für mich möglich ist! So war es auch nicht verwunderlich, daß mir während des Hinwegs auf der Bahndammloipe (s. Track vom 23.01., km 11,6 - 14,9) schon wieder eine neue Idee für eine gemeinsame SkiLANGlauftour kam.

Unterhalb unseres Tagesziels stießen wir schließlich auf unsere Sportfreunde. Zwar hatten wir danach an diesem Tag nur ca. 800 m  gemeinsamen Weg, aber zumindest Carsten ist für weitere anspruchsvolle Wintersport-Abenteuer schon fest eingeplant. Anschließend fuhren Christiane und ich meist über die selbe Strecke wieder in Richtung Altenberg zurück, größere Experimente wollten wir uns wegen der fortgeschrittenen Tageszeit nicht mehr leisten. Immerhin schafften wir es so fast noch im Hellen bis zum Auto. Denn eine Stirnlampe hatte keiner von uns dabei.

Es sollte ja nur eine kurze Runde werden ...

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