24. März 2024

Entweder ... oder

Auf den vergangenen beiden Touren war ich sehr flott auf Achse. Nun ist das ja nicht unüblich, wenn ich gemeinsam mit Lád'a fahre. Am Freitag hatten wir uns nämlich wieder verabredet. Während mein Kamerad aus Tetschen (Děčín) kam, wo er einen Termin zuvor wahrnehmen mußte, startete ich kurz nach zwölf von zuhause.

Für die Anfahrt empfahl ich ihm die bergige Abkürzung von Königstein über Leupoldishain nach Berggießhübel. Ab dort benutzte ich nämlich die gleiche Strecke, und kurz vor dem letzten Anstieg nach Schlottwitz holte er mich schließlich ein. Ihm macht es immer einen Heidenspaß, sich von hinten anzuschleichen, um mich dann zu erschrecken - weil ich üblicherweise auf Solofahrt so vor mich hinträume.

In Schlottwitz wollte Lád'a noch eine offene Rechnung begleichen - im wörtlichen Sinne. Denn am vergangenen Freitag hatte er in der Bäckerei im Netto-Markt seinen Kaffee nicht bar bezahlen können, seine EC-Karte hingegen akzeptierte die Verkäuferin nicht. Natürlich ist mein Freund kein Schnorrer - Ehrensache, daß er nachträglich bezahlen wollte! Allerdings konnte diesmal die Dame am Verkaufstresen (es war die diesselbe) nun auch nichts mehr mit dem Geld anfangen. So hat er wieder einen Kaffee gekauft und wahrscheinlich ein üppiges Trinkgeld gegeben. Ein Gentleman!

Wie die Feuerwehr rollten wir anschließend über das Müglitztal bis Heidenau und weiter nach Pirna. Während Lád'a von dort das Elbtal zurück zu seinem Startpunkt fuhr, hängte ich noch eine zweite Runde an meine bisher erst 53 km dran. Sonnabends sollte es regnen - da zählte für mich jeder Kilometer, den ich am Freitag "vorarbeiten" konnte.

Doch auch schon am späten Freitagnachmittag wurde es zunehmend unbeständiger. Die ersten Schauer zogen auf, sodaß ich mich sputete. Kurz vor Radeberg ergab die zu erwartende Restdistanz endlich die gewünschte Zahl - dann nichts wie ab nachhause! Bevor es hinab in den Elbkessel ging, brach die Dunkelheit über mich herein. Aber Licht habe ich auf meinen Nachmittagstouren um diese Jahreszeit sowieso immer im Marschgepäck mit. Abgesehen von ein paar wenigen Spritzern, blieb ich auch vom Regen verschont. Das war ein guter Wochenendstart!

Über den Sonnabend brauche ich nicht viele Worte zu verlieren. Ich nutzte ihn hauptsächlich dafür, einen Vortrag vorzubereiten, den ich nach Ostern vor auszubildenden Pflegefachkräften einer Ausbildungsstätte in Meißen zum Thema "Mobil mit Handicap" halten werde. Die markanten Ereignisse meiner Sportlerlaufbahn auszuwählen und dafür die entsprechenden Bilder herauszusuchen, war zeitaufwendiger als gedacht.

Heute morgen nun sah es am Himmel gar nicht so schlecht aus. Doch erneut wurde ab Mittag viel Regen erwartet. Bis dahin wollte ich wenigstens meinen nächsten Hunderter - analog zur 12. Kalenderwoche also 2400 km - knacken, was einer Strecke von 67 km entsprach.

Die daraus resultierende Feuerwehraktion fiel mir erfreulicherweise gar nicht so schwer. Wahrscheinlich hatte der sonnabendliche erzwungene Ruhetag mir diesbezüglich gutgetan. Auch das Wetter zeigte sich unerwartet stabil. Über längere Zeit schien sogar die Sonne, doch auch danach gaben die regelmäßigen Kontrollen des Regenradars auf meinem Smartphone keinen Anlaß, hektisch zu werden. Deshalb verlängerte ich meine Ausfahrt immer weiter, bis inklusive des Rückwegs mein Wunschsoll zu erreichen war.

Auf den letzten Kilometern näherten sich zwar ein paar Regengebiete, sie konnten mir jedoch nicht mehr ernsthaft drohen. 13.30 Uhr erreichte ich mein Zuhause - und war bis zum Schluß trocken geblieben. Vielleicht hätte ich zum Fotografieren doch zwischendurch mal anhalten können, statt immer nur Vollgas zu fahren.

Ein paar Bilder im Tausch für schnelleres Vorwärtskommen ...

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