Daß ich inzwischen regelmäßig den Nachmittag meines Homeoffice-Freitags für eine Wochenendauftakts-Aktion nutze, ist ja nichts neues mehr. Doch obschon ich ein erklärter Fan von 2-0-1 bin, war für mich ein solcher Streßtest unter akzeptablen Witterungsbedingungen zu Saisonbeginn durchaus als Positionsbestimmung sinnvoll. In einem reichlichen Monat fahre ich nämlich nach Südtirol, um von Meran und Bozen aus die Alpen(pässe)jagdsaison zu eröffnen. Die meisten von dort erreichbaren Pässe habe ich zwar schon erklommen, doch gibt es abseits der großen Namen ganz gewiß noch manch lohnenswertes Ziel.
Am Freitagnachmittag rollte es prima. Die Sonne strahlte von einem fast wolkenlosen Himmel, der Wind spielte nur eine untergeordnete Rolle und ich war (wie immer nach mehreren Tagen ohne körperliche Belastung) gut ausgeruht. Obwohl ich damit in die Dunkelheit kam, dehnte ich meine Runde schließlich noch bis Stadt Wehlen aus. Kein Problem - für Nachmittagsaktionen im Handbike packe ich derzeit sowieso immer noch meine Beleuchtung ein.
Sonnabends wurde es wesentlich mühsamer. Nicht nur, daß es morgens und auch fast den gesamten Vormittag fast so aussah, als ob schlechtes Wetter im Anmarsch wäre. Überdies ärgerte mich diesmal auch der kräftige Südostwind, vor dem ich nicht einmal zu Beginn im Elbtal geschützt war. Nur während der Auffahrt durch den Tiefen Grund blieb ich von dem anstrengenden Gegen- bzw. Kantenwind verschont. Die rund 230 Hm auf etwa 5,5 km (s. Track vom 09.03., km 25,9 - 31,2) ließen sich trotz der Steigung meist wesentlich entspannter fahren, als die windanfälligen Passagen über offenes Gelände.
Die wenigen Kilometer in Richtung Westen, während derer der Wind mal nicht ganz so nervte, reichten danach nicht aus, um einigermaßen meinen Takt zu finden. Dafür hämmerte mir der Wind ab Lichtenberg erneut unbarmherzig entgegen: Windmittel 20 km/h, Böen bis 50 km/h. Gerade diese letzten 30 km wurden wegen des Gegenwindes wesentlich anstrengender, als ich es erwartet hatte. Dem mußte ich nun auch immer öfter Tribut zollen. Einige kurze Zwischenstops waren nicht nur Ausdruck mentaler Erschöpfung, sondern halfen mir auch tatsächlich, wieder etwas Kraft zu schöpfen. Eine längere Strecke hätte ich jedoch an diesem Tag nicht fahren wollen.
Am Morgen ein inzwischen seltener Anblick auf der Elbe: tschechischer Schubverband, Fahrtrichtung flußabwärts (Aufnahmeort) |
Es wurde schließlich ein Wochenendabschluß, mit dem ich gut leben kann. Die meisten Anstiege gingen mir gut von der Hand, auch weil ich oft gleich zu Beginn mit einer geringeren Getriebeübersetzung fuhr, wie wenn ich ausgeruht bin. Auch legte ich gegen Ende erneut ein paar zusätzliche kurze Ruhepausen ein, denn das hatte sich bewährt. Man muß eben nur aufpassen, damit nicht zu zeitig anzufangen, weil ansonsten der Bewegungsrhythmus darunter leidet. Mit dem Ziel schon in Reichweite, war das für mich aber kein Problem.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen