Alle? - Nein, aber den ersten Storch habe ich am Karfreitag schon in unserer Gegend gesehen! Wer zuerst da ist, bekommt den besten Platz. Und der Schornstein dieser Ruine am Ortsende von Struppen ist wohl einer.
Der Storch ist da! (Aufnahmeort) |
Auch sonst war die Strecke an diesem Tag durchaus anspruchsvoll, denn es kamen dabei immerhin mehr als 1350 Hm zusammen. Logisch, daß ich mich da abends zuhause bald in die Vertikale begeben habe.
Der Sonnabendmorgen begann mit Temperaturen bereits um die 12°C. Die angekündigte Sonne zeigte sich allerdings nicht, und auch im weiteren Tagesverlauf hatte sie sichtlich Mühe, sich gegen den starken Dunst durchzusetzen. Der Himmel strahlte grell in einem milchigen Weiß - oft viel zu diffus, als daß irgendetwas einen Schatten warf. Es wirkte alles ziemlich unwirklich, und obwohl es nicht nebelig war, konnte man nicht besonders weit sehen. Vor ein paar Jahren zog Staub von der Sahara über das Land - da sah es genauso aus. Meine Vermutung bestätigte sich dann abends, als ich die Information des Wetterdienstes las ...
Die Fahrt auf der Erzgebirgskamm-Panoramastraße zog sich diesmal ziemlich hin, irgendwie verlor ich nach den ersten Kilometern bald viel von dem Schwung, den ich mir gewünscht hätte. Aber der Wind blies eben auch nicht - wie erhofft - in Richtung Westen, sondern kam von Süden über den Kamm. Als endlich in Altenberg die längsten Anstiege hinter mir lagen, hatte ich den Tag bezüglich einer einigermaßen akzeptablen Statistik bereits abgehakt. (Meine Durchschnittsgeschwindigkeit bis dahin betrug nur 11 km/h auf 51,6 km und 970 Hm.)
Bei den nachfolgenden langen Abfahrten konnte ich jedoch erstaunlicherweise wieder soviel Boden gutmachen, daß trotz eines längeren Gegenanstiegs ab Schlottwitz und einigen kurzem Auf und Abs in Dresden am Ende eine 15 vor dem Komma stand. Damit war ich mehr als zufrieden!
Am heutigen Ostersonntag peilte ich die Lausitz an. Das ist die Heimat der Sorben, die sich nicht nur ihre eigene Sprache, sondern auch ganz besondere - hauptsächlich kirchlich (katholisch) geprägte - Traditionen bewahrt haben. Dazu gehört das Osterreiten, worüber ich an anderer Stelle im Blog schon einmal berichtet hatte.
Als ich durch das Land der Sorben fuhr, kam bei mir zum ersten Mal an diesem Wochenende so etwas wie Osterstimmung auf - die ganz sicher nicht durch diese sinnentleerten Bräuche der säkularen Neuzeit entsteht. Leider war ich zu zeitig am Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau, von dem aus eine der Osterprozessionen starten sollte. Statt der Osterreiter tummelte sich dort ungezählt viel Volk, und die Autos der Besucher wurden immer mehr.
Ich aber suchte nach einer kurzen Klosterrunde schnell das Weite, die freudige Erwartung war futsch. Selbst auf der Landstraße (fünfter Ordnung?) nach Elstra wälzten sich mir endlose Autokolonnen entgegen - ein Graus! Dabei wollen die meisten Leute nur ein Schauspiel sehen, ihnen geht der tiefere Sinn dieses gelebten Brauchtums der Sorben völlig ab. Ähnlich wie zu Heiligabend ... Solchen Gaffern, die mit dem Auto unbedingt bis zum Ort des Geschehens fahren müssen, kann ich kein Verständnis entgegenbringen!
Der darauffolgende lange Anstieg nach Elstra hielt mich später zunächst etwas auf, weshalb ich erstmal Kaloriennachschub brauchte. Danach aber rollte es zügig gen Heimat. Bei nahezu optimalen Witterungsbedingungen zählte ich nicht einmal mehr die Kilometer zum Ziel herunter - so, wie ich es manches Mal im Winter getan hatte, wenn ich bereits ordentlich angefressen war.
"Frühling will nun einmarschieren." (Zitat)
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