Jeder geologieinteressierte Kenner der Sächsisch-Böhmischen Schweiz weiß es: dort, wo heute bizarre Sandsteinfelsen in den Himmel ragen, gab es einst ein Meer. Die darin abgelagerten Sedimente wurden anschließend in Jahrmillionen zu einer mächtigen Sandsteinschicht, aus der nach Abfluß des Wassers durch tektonische Bewegungen und mithilfe der von Wind, Temperatur und Wasser hervorgerufenen Verwitterung dieses kleine Mittelgebirge entstand.
Selbst heute noch kann man die Spuren und Hinterlassenschaften dieser Prozesse in der Region finden, doch braucht man dazu ein geübtes Auge und das entsprechende Wissen. Deshalb habe ich mich am Sonnabend wieder an einer der geologischen Wanderungen meines guten Freundes Rainer Reichstein beteiligt. Auf meine Anregung hin hatte er zum ersten Mal eine absolut barrierefreie Tour zusammengestellt.
Es ging in das Cunnersdorfer Gebiet, einem Teil des Elbsandsteingebirges, wo man meint, nicht allzu viel geologisch Interessantes finden zu können. Irrtum! Gerade hier ist ein absolutes Schaustück zu bewundern, und das unmittelbar am Wegesrand.
Wir wanderten von Cunnersdorf zum Taubenteich und über einen parallel verlaufenden Weg auf dem Höhenrücken wieder zurück. Auf der Wanderung verging die Zeit wie Flug, denn Rainer hatte als Geologe unter den Nationalparkführern eine ganze Menge Geschichten und Fakten auf Lager. Für mich ein besonderer Höhepunkt war ein kleiner unscheinbarer Steinbrocken, den Rainers Frau auf dem Weg fand. Darauf konnte man einen wunderschönen Muschelabdruck sehen. So etwas hatte ich bis dahin bei uns noch nie gesehen.
Rainer wird zukünftig mindestens einmal im Jahr eine solche Tour anbieten. Vielleicht sind beim nächsten Mal dann auch noch andere Interessierte mit Handicap dabei.
Heute war zum Ausgleich Handbiken angesagt. Ich wollte für das Osterwochenende noch einiges auskundschaften. Nach einem Abstecher in das Gebiet südlich von Reinhardtsdorf und Schöna fuhr ich zum Großen Zschand und weiter über das Zeughaus ins obere Kirnitzschtal. Weil der stürmische Wind der vergangenen Woche einen Baum so über den Weg geworfen hatte, daß dieser den Weiterweg blockierte, mußte ich auch noch den Umweg über Hinterhermsdorf nehmen. Aus diesem Grund bin ich dann doch nicht nach Sebnitz, sondern nur die Hohe Straße von Lichtenhain nach Rathmannsdorf gefahren.
Die Elberadweg-Radfahrer-Saison hat offensichtlich bereits begonnen. Während meines Schwätzchens mit dem Halberstädter Fährmann wurde das Boot jedenfalls ziemlich voll.
17. April 2011
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