7. April 2011

Streßtest

Weltwetter! Die Moderatoren des Wetterberichts hatten wirklich nicht übertrieben. Während am Sonnabend die Temperaturen tagsüber noch unterhalb der 20°C-Marke lagen, ging es am Sonntag dann ordentlich zur Sache. Das sind Gegensätze: am vergangenen Wochenende morgens noch Frost und gestern 25°C. - Ideale Bedingungen also für zwei Touren als Vorbereitung des Ausflugs zur Augustusburg und zum Hetzdorfer Viadukt.

Bei meiner sonnabendlichen Fahrt über Pirna, das Bielatal und Tetschen-Bodenbach (Děčín) nach Herrnskretschen (Hřensko) und Rainwiese (Mezní Louka) befuhr ich zum ersten Mal in diesem Jahr wieder das hintere Kirnitzschtal. Trotz der inzwischen langen Wärmeperiode, gab es in den Schlüchten noch Passagen mit Schnee bis auf den Forstweg. Im Winter muß davon hier reichlich gelegen haben.

Oberhalb des Treppengrundes (Hluboký důl) sprach mich ein tschechischer Mountainbiker wegen meines ungewöhnlichen Gefährts an. Ich bat ihn, mit mir etwas langsamer tschechisch zu sprechen, doch er schaltete sofort um auf deutsch. Wie sich im Gespräch herausstellte, war er Lehrer für Deutsch und Sport. Er sprach ein nahezu akzentfreies Deutsch. So gut möchte ich auch einmal Tschechisch sprechen.

Immerhin, als ich am Sonntag mit Láďa und meinem alten Freund Andreas im Osterzgebirge mit dem Handbike unterwegs war, funktionierte die Kommunikation mit meinem tschechischen Sportkameraden schon wesentlich besser. Láďa hat sogar hin und wieder auch mal deutsche Wörter verwendet. Ich denke, er versteht die deutsche Sprache auch etwas, mehr als ich zunächst annahm.

Bei unserer Rast auf dem Mückentürmchen (Komáří vížka) genehmigten wir uns die obligatorische Knoblauchsuppe. Sie ist zwar anders gemacht als die Spezialität der Koblauchschänke auf der Kohlhaukuppe, aber ebenfalls sehr lecker und damit empfehlenswert. Kurz vor Peterswald (Petrovice) gab es noch eine überraschende und seltene Begegnung. Eine Herde von Hirschkühen stand wie selbstverständlich am hellichten Tage unweit der Straße. Ich dachte zunächst, daß es von Menschen gehaltene Tiere seien. Doch beim Näherkommen machten sie sich ganz gemächlich vom Acker. Wahrscheinlich haben sie die warme Frühlingsonne ebenfalls genossen.

Am Abend war ich ordentlich geplättet. Ein Wochenende mit über 280km und rund 2800Hm hinterläßt auch bei mir Spuren. Dies war zwar ursprünglich nicht ganz so geplant, ist damit jedoch ein prima Konditionstest für das nächste größere Vorhaben.

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