18. Oktober 2015

Wie gehabt

Ich gebe es zu: ich befinde mich schon wieder (oder immer noch?) im Hamsterlaufrad. Bereits Anfang des Jahres hatte ich laut darüber nachgedacht, ob es nicht Alternativen gibt. Doch der Wettbewerb mit sich selbst wirkt nachhaltiger, als vermutet. Auch wenn ich 2015 "nur" die 10.000 km angepeile, ist das immer noch eine Vorgabe, die verlangt, immer am Ball zu bleiben.

Und so ging es in den drei vergangenen Tagen hinaus auf die Piste, obwohl das Wetter alles andere als radfahrerfreundlich war. Selbst gestern, als ich für den Abend bereits mit Freunden verabredet war, mußte es zumindest eine kleine, schnelle Runde sein. Aber ich verkrafte die Dauerbelastung ganz gut, und die Freude an der Bewegung kommt spätestens beim Fahren auf. Irgendwie brauche ich die körperliche Ausarbeitung.

Die Tafelberge der Sächsischen Schweiz, von Wolkenfetzen umweht,
v.l.: Lilienstein, Rauenstein, Großer und Kleiner Bärenstein, (Festung) Königstein
Ein Unterschied zu früher ist mir jedoch aufgefallen: Neben dem Sport wird für mich zunehmend die Kultur oder auch das Zusammensein mit Freunden wichtig. Als Kerstin vorgestern vorschlug, gemeinsam die Oper "Das Märchen vom Zaren Saltan" in der Staatsoperette Dresden anzusehen, war ich von dieser Idee sehr angetan. Henni kam auch mit, so daß wir schließlich zu dritt einen sehr unterhaltsamen Abend verbrachten. Die Vorstellung lebte nicht nur von der Musik und dem Spiel der Akteure, sondern auch vom phantasievollen Bühnenbild und vor allem den zauberhaften Kostümen und etlichen besonders schön anzuschauenden Effekten.

Am kommenden Freitag steht mit einem großen Spieleabend bei meiner Kumpeline Susi die nächste Aktion an. Vorfreude ist die schönste Freude ...

Eine Geschichte vom Wochenende ist noch erwähnenswert. Auf der Fahrt ins Theater hatte ich es ziemlich eilig, weil ich lieber zu früh als zu spät ankommen wollte. Ein Sackgassenschild wegen einer Baustelle übersah ich und folgte mit dem Auto einem Streifenwagenbus der Polizei. Die waren vermutlich genauso überrascht wie ich, als vor uns die Straße plötzlich abgesperrt war. Mit ihrem Fahrzeug umkurvten sie die erste Barriere über den Bürgersteig, das darauffolgende zweite Gitter schoben sie einfach beiseite, um danach durchzufahren.

Die Polizei ist das Vorbild (sollte man meinen), also bin ich ihnen unmittelbar gefolgt. Da kommt doch eine Beamtin dieser Truppe auf mich zu, und fordert mich auf, umzudrehen! Als ich sie energisch darauf hinwies, daß ich nicht einsehe, wieso die Polizei Dinge tun darf, die mir verwehrt sind, kam sie mir mit dem "besonderen Wegerecht" der Ordnungskräfte. Dabei fuhr der Polizeibus weder mit Sondersignal, noch war irgendein anderer Einsatzgrund ersichtlich! Ich war stocksauer, und Henni mußte mich arg bremsen, damit ich mich zurückhalte. Wo sind wir denn? - In einer Bananenrepublik, wo die Uniformierten als die Herren der Welt sich alles erlauben können?! Na ja, bei einigen Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit könnte man wirklich zu dem Schluß kommen.

Man lernt eben nie aus!

Track der Handbiketour vom 16.10.2015
Track der Handbiketour vom 17.10.2015
Track der Handbiketour vom 18.10.2015

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