Nach meinen Handbiketouren im flachen Ostfriesland hatte ich angenommen, daß ich leistungsmäßig einbreche, sobald es wieder etwas hügeliger wird. Trotzdem nahm ich mir auf meiner Sonntagsrunde gleich ein paar Rampen und auch längere Anstiege vor. Dieser Test lieferte ein erstaunliches Ergebnis: Ich war auch mit einer um den Faktor 10 größeren Höhenmeterbilanz fast genauso flott unterwegs, wie während meiner vorangegangenen drei Ausflüge! Die nahezu perfekten Witterungsbedingungen (am Vormittag war allerdings die Luftfeuchte sehr hoch) trugen dazu ein Übriges bei.
Schön war es auf jeden Fall, wieder durch heimatliche Gefilde zu rollen. Ich komme jedesmal gern aus einem anderswo verbrachten Urlaub zurück, denn hier habe ich meine Wurzeln. Auch gestern war das nicht anders.
Da waren die einheimischen Radsportler (ich meine hier nicht die Sonntagsfahrer und Möchtegern-Rennradler), die mich auf der Strecke beim Überholen oder im Entgegenkommen grüßten. Viele wissen inzwischen, wer ich bin, weil sich meine bisherigen Radsport-Aktionen unter den Gleichgesinnten in der Region herumgesprochen haben.
Im Kirnitzschtal begrüßten mich die Straßenbahnfahrer der Kirnitzschtalbahn mit Lichthupe und Klingel. In den vergangenen Jahren hatten wir immer mal wieder miteinander zu tun, auch für gemeinsame Fernsehaufnahmen. Außerdem fühle ich mich diesem wildromantischen Tal besonders verbunden. Dazu paßt, daß ich dort dem Mitarbeiter des Ordnungsamtes Sebnitz für seine Arbeit dankte. Endlich greift die Kommune durch und straft die Autofahrer ab, welche die Kirnitzschtalstraße an schönen (Wochenend-)Tagen überall rücksichtslos zuparken.
Und auf dem Elberadweg in Königstein hielt ich schließlich noch ein Schwätzchen mit dem Kapitän des Schaufelraddampfers "Leipzig", der dort gerade Pause machte. Er kennt mich über die Witwe meines langjährigen Seilgefährten, die seine Leidenschaft für die Schiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt weiter pflegt. Käpt'n Peschel bot mir sogar an, gleich mit seinem Schiff von Königstein nach Pirna zu fahren. Das war ein echt verlockender Vorschlag! Erst nach einigem Hin und Her entschied ich mich für die Weiterfahrt im Handbike auf dem Elberadweg. Für die Strecke bis nach Pirna benötigt der Dampfer immerhin um die 80 Minuten - und so verschwitzt wie ich war, wollte ich schnellstmöglich nachhause. Letzten Endes haben wir vereinbart, daß ich im Spätherbst nochmal im Rollstuhl mit Petra auf's Schiff komme.
Dann ganz entspannt.
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