27. September 2021

Ode an die Freu(n)de

Die meisten meiner Projekte wären ohne Freunde gar nicht vorstell-, geschweige denn realisierbar gewesen. In meiner Zeit als Handbiker bin ich schon mit vielen Leuten unterwegs gewesen - man trifft sich, erlebt einige Dinge gemeinsam, und hin und wieder trennen sich wieder die Wege. Nahezu schon eine Konstante ist die Freundschaft zwischen meinem tschechischen Kameraden Lád'a und mir, doch in diesem Jahr katapultierte sich auch Christiane innerhalb weniger Wochen auf meiner Freundesliste bis ganz nach oben. Mit beiden konnte ich in diesem Jahr den FICHKONA realisieren, wobei - und das möchte ich ausdrücklich betonen - Andreas der wichtigste Beteiligte war. Denn erst weil Christianes Ehemann für uns die Logistik übernahm, ließ das Vorhaben in dieser Form umsetzen.

Grund genug für eine kleine Abschlußfeier zu diesem denkwürdigen Ereignis. Die Party mit weiteren Freunden sollte abends am Sonnabend bei Christane und Andreas im Garten hinter ihrem Haus starten. Das ist ein kleines Paradies, um welches ich die beiden beinahe beneide.

Natürlich stand darüber hinaus aber noch die Aufgabe vom Stadtradeln auf meiner Tagesordnung. 300 km Mindestkilometerleistung waren für das Wochenende gesetzt. Dieses Pensum teilte ich in drei kurze Strecken.

Zur ersten Tour brach ich am Freitag nach dem frühen Feierabend auf. Da es inzwischen schon recht zeitig dunkel wird - die Nächte sind nun wieder länger als die Tage - plante ich mit einer Streckenlänge unter 100 km. Außerdem wollte noch am Abend Lád'a nach Pirna kommen, um bei mir zu übernachten. So würden wir dann am nächsten Morgen bereits zeitig genug zu unserer gemeinsamen Runde starten können. Hätte ich zum Schluß der schnellen Feierabendtour dann eine Ehrenrunde durch die Stadt gedreht, wären die 100 noch drin gewesen. Lieber aber begleitete ich den gerade angekommenen Kameraden in mein Zuhause.

Für die gemeinsame Ausfahrt mit meinem tschechischen Sportfreund berücksichtigte ich bei der Planung, daß die Strecke nicht zu viele und steile Anstiege bereithalten und auch nicht besonders lang sein sollte. Schließlich wollten wir am frühen Abend zum Treffen mit unseren Freunden, wobei vorher ebenfalls noch einiges zu organisieren war. Tatsächlich kamen am Ende weniger als 1% der Streckenlänge an Höhenmetern zusammen, sodaß ich mich beim Tempo weiter steigern konnte. Mein Pacemaker (Lád'a) im Nacken war zusätzlicher Ansporn. (Eigentlich fährt ja ein Pacemaker vorneweg, aber ich kann durch einen schnellen Fahrer mental auch gedrückt werden.) Noch vor zwei Uhr am Nachmittag waren wir wieder zurück und hatten genügend Zeit, uns für den Abend frischzumachen.

Das Beisammensein in Kautzsch war dann wirklich einer meiner gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres! Hier fand sich eine erlesene Runde von Gleichgesinnten bei Speise und Trank zusammen, später im Dunkeln am Feuer. Ich habe es genossen, denn in angenehmer Gesellschaft fühle ich mich am wohlsten. Zum Glücklichsein brauche ich auch Menschen. Vielleicht mag das manchen verwundern, wo ich doch während meiner Urlaubsreisen meistens allein unterwegs bin. Doch auch da finde bzw. treffe ich immer wieder Leute, mit denen ich mich austauschen kann. Noch schöner ist es freilich, wenn ich vorort bereits mit Freunden auf Tour gehen kann - etwa mit meinen Schweizer Sportfreund ...

Morgenstimmung bei Struppen (Aufnahmeort)
Nach der kurzen Nacht zum Sonntag ließ ich am Morgen vor meiner dritten Runde erstmal das Frühstück aus. Ich war nämlich immer noch kugelrund und satt von der vorangegangenen Völlerei. Die angefressenen Kalorien konnte ich an diesem Tag jedenfalls gleich wieder verbrennen, obschon sich die vorherigen zwei Touren sowie die Nachwirkungen der Feier bemerkbar machten. Aufgrund der langen Abfahrten in der zweiten Hälfte, unterbrochen nur vom Anstieg aus dem Müglitztal sowie dem Abstecher nach Kautzsch, kam ich am Ende erneut locker auf die Soll-Durchschnittsgeschwindigkeit. Ein rundum gelungenes Wochenende!

Nun "muß" ich nur noch einmal ran, um mein persönliches Stadtradeln-Ziel - 1000 km in drei Wochen - zu erreichen. Wenn es perfekt läuft, könnte ich dabei sogar auch gleich die 10k-Jahresmarke knacken. Falls nicht, ist das jedoch kein Drama. Im Jahr 2021 hänge ich zwar derzeit mit meiner Statistik hinter den Jahren 2017, 2019 und erst recht 2020 zurück, habe dafür aber trotz des Motivationstiefs im Frühjahr (abhängig von der Betrachtungsweise) mindestens zwei Großprojekte realisieren können, welche für die allermeisten Handbiker nicht zu schaffen sind.

Klasse statt Masse!

1 Kommentar :

Láďa hat gesagt…

😁👍