Mittlerweile sind die Tage schon wieder so kurz, daß ich mich auf meinen freitäglichen Feierabendtouren bei meinem Tempo wesentlich kürzer fassen muß, um nicht zum Schluß stundenlang im Dunkeln fahren zu müssen. Zwischen 12.30 Uhr und 16.25 bleiben eben nur knapp 4 Stunden, was bei einem gewünschten Geschwindigkeitsdurchschnitt von 15 km/h weniger als 60 km Strecke bedeutet.
Vom Aussichtspunkt an der Ziegenrückenstraße schweift der Blick über das Felsmassiv des Gamrigs nach Südwesten (Aufnahmeort) |
Am ersten Tag des Wochenendes drohten ab Mittag ergiebige Niederschläge. Also sputete ich mich bereits am Morgen. Nicht zuletzt, weil ich zunächst auf dem Elberadweg ganz flach nach Dresden fuhr, erreichte ich gegen 9.00 Uhr schon den romantischen Rabenauer Grund, durch welchen entlang der Roten Weißeritz ein gekiester Wanderweg nach Tharandt führt (s. Track vom 11.11, km 37,0 - 40,4). Abgesehen vom landschaftlichen Augenschmaus ist die Strecke auch die entspannteste Möglichkeit, ohne steile Anstiege von Freital aus in Richtung Erzgebirge zu fahren.
Nach dem anschließenden Zickel-Zackel durch's Osterzgebirgsvorland sowie der Abfahrt im Müglitztal blieb mir sogar noch eine knappe Stunde Zeit für den Abstecher über Nentmannsdorf ins ebenfalls wunderschöne Bahretal (nicht zu verwechseln mit dem nahegelegenen BahrAtal). Erst auf den letzten zwei Kilometern holte mich dann der (zunächst leichte Niesel-)Regen ein. Die fehlenden sieben Kilometer bis zur Einhundert konnte ich aber locker verschmerzen, denn dafür hatte ich an diesem Tag das Optimum herausgeholt und war trotzdem trocken geblieben.
Sonntags fuhr ich noch eine knappe Stunde zeitiger los. Zum einen gefällt es mir, am Morgen im Dunkeln nahezu kraftverkehrsfrei ganz entspannt vor mich hin zu radeln, wobei ich selbst mein eigener Taktgeber bin. Außerdem wollte ich nachmittags meine Sportfreundin Christiane nicht verpassen, die auf dem Rückweg von einer Bergwacht-Ausbilderschulung leckere Äpfel aus ihrem Garten für mich im Gepäck hatte.
Seit längerer Zeit schaffte ich es nun endlich wieder mal ins Nachbarland, und das gleich auch noch über den Nollendorfer Paß (Nakléřovský průsmyk). Der längste Anstieg des Tages lag ebenfalls schon kurz nach Neun hinter mir, obwohl ich wegen gesperrter Straßen aufgrund von Baustellen nicht den einfachsten Weg fahren konnte. Vielleicht wird bald in 700 m Meereshöhe der erste Schnee liegen, auf dem höchsten Berg des Erzgebirges - dem Fichtelberg - war es ja schon an diesem Wochenende soweit.
Sonniges Wetter lud mich danach zu einem kurzen Abstecher in das von mir so genannte Tetschener Hochland ein. (Der "richtige" Name für diese linkselbischen Höhenzüge zwischen Aussig - Ústí nad Labem - und Tetschen - Děčín - ist eigentlich "Ústecké středohoří", also "Aussiger Mittelgebirge".) Hierhin fahre ich immer wieder gern, zumal inzwischen auch viele Straßen im Gebiet neu asphaltiert wurden.
Die zweite Hälfte meiner Sonntagstour verlief schließlich größtenteils im Elbtal ohne weitere nennenswerte Anstiege. Lediglich die Auffahrt nach Waltersdorf bremste mich etwas aus. Wegen einer Straßensperrung auf der Hauptstrecke in Porschdorf wich ich dabei auf die eigentlich den Radfahrern vorbehaltenen Alternativroute ab Prossen aus, wobei die größtenteils einspurige Strecke ersatzweise auch als nicht ausgeschilderte Umleitung für den Kraftverkehr dient. Bis auf das Gehupe eines dieser Benzinjunkies kam ich glücklicherweise aber selbst auf dem holperigen Abschnitt mit grobem Sandsteinpflaster gut durch und erreichte nach einem kurzen Umweg zum Kilometersammeln unmittelbar vor dem Ziel am frühen Nachmittag mein Zuhause.
Beim Kaffekränzchen mit Christiane gab es viel zu erzählen.
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