30. April 2024

Skitrassen-Rodeo

Gestern zog es mich hinauf ins Osterzgebirge. Der zuvor notwendige Ruhetag war es mir wert, denn ich liebe diese abgeschiedene und auf böhmischer Seite heutzutage weitgehend unbesiedelte Landschaft mit großen Offenflächen auf dem Kamm, aber auch ausgedehnten Wäldern rings um die Talsperre Fleyh (Fláje).

Als einfachste Art, um die Höhenlagen des Gebirges zu erreichen, nutze ich immer das Müglitztal. Hier hatte ich morgens zwar mit dem Berufsverkehr - hauptsächlich zur Uhrenstadt Glashütte - zu tun, doch wurde dieser bei weitem nicht so stark, wie im Ballungszentrum an der Elbe. Spätestens in Lauenstein, wo ich schließlich vom Autobahn-Hauptzubringer abbog, fuhr ich weitgehend allein auf der Straße. Umso mehr noch, nachdem ich über den Touristengrenzübergang Fürstenau auf die Panorama-Kammstraße ins Nachbarland gewechselt war. An den Wochenenden tummeln sich hier hauptsächlich deutsche Spazier-Auto- und Motorradfahrer, vor denen man aber an Werktagen seine Ruhe hat.

Weil ich gut in der Zeit lag, entschloß ich mich auf dem Weg zur Talsperre für den Umweg über Langewiese (Dlouhá Louka), um eine neue Streckenvariante mit dem Handbike zu testen. D.h., so ganz neu waren die Wege eigentlich nicht, bin ich doch schon diesen Abschnitt mit meinen Sportfreunden auf Skiern gefahren. Überhaupt verlief diesmal ein erheblicher Teil meiner Route durch das weitläufige Gebiet auf Trassen, welche ich hauptsächlich vom Wintersport her kenne. Dann liegt dort freilich Schnee, der Unebenheiten ausbügelt.

Welchen Unterschied es bei der Befahrbarkeit zwischen Winter und der schneefreien Zeit gibt, erfuhr ich am Südufer des Stausees der Talsperre Fleyh. Konnte ich die Anfahrt ab Langewiese noch auf allerbesten und teils nagelneuen Asphalt genießen, so wurde es auf der Forststraße entlang des Sees zunehmend mühsamer (s. Track vom 29.04. km 81,2 - 84,5). Anfangs nur mit etwas zusätzlichem Gesteinsschutt befestigt, folgte auf den letzten zwei Kilometern grob geschotterter Untergrund, der mich aufgrund der Reifenpannengefahr zu Schrittempo zwang. Im Winter ließ es sich hier wesentlich entspannter vorankommen ...

Noch vor Seyde lagen die großen Anstiege
hinter mir (Aufnahmeort)
Zum Glück blieb es bei dieser einen holperigen Episode. Die letzten vom Skilanglauf her bekannten Teilstücke der Tour - bereits auf deutscher Seite - waren dann wieder asphaltiert, bzw. es gab einen parallel verlaufenden geteerten Radweg (s. Track vom 29.04., km 93,2 -104,6). Kurz vor Seyde endete auch der anstrengendste Teil meiner Ausfahrt. Nach mehr als 1500 Hm auf 107 km bohrte ich nun auf dem Weg nachhause das dünnste Brett und vermied weitere Kletterpartien. Auch holte ich zum Schluß ein bißchen weiter im Elbtal aus, um die Schallmauer von 100 Meilen erneut zu durchbrechen. Bergab sowie im flachen Gelände konnte ich dabei noch einiges aufholen, was für akzeptable Werte bei der Tourenstatistik sorgte.

Ein gelungener Tag!

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