Am Freitag konnte ich sowieso erst kurz nach dem Mittag losfahren und es blieben daher nur noch reichlich vier Stunden Tageslicht. Immerhin startete ich da bei "angenehmen" 2°C. Nach rund fünfundzwanzig flachen Kilometern im Elbtal und weiter bis Porschdorf wärmte mich der lange Anstieg durch den Tiefen Grund zum Scheitelpunkt in Cunnersdorf angenehm auf. Diese 250 Hm auf dem 8 km langen Teilstück (s. Track vom 21.11., km 26,6 - 34,8) fahre ich immer recht gern, weil die gewundene Straße durch das enge Felsental auch einen schönen Wechsel zwischen steileren und flacheren Abschnitten bietet.
Nachdem schließlich die kurze Rampe aus dem Polenztal bei Cunnersdorf hinter mir lag, rollte es flott wieder gen Heimat, und als vor der letzten Abfahrt die Sonne unterging, waren bereits alle Messen gelesen.
Der Sonnabend begann mit moderatem Frost. -7°C zeigte das Thermometer an, was mich veranlaßte, den Tag ganz geruhsam zu anzugehen. Das konnte ich mir auch leisten, weil ich mir für die nächste Tour sowieso nur vorgenommen hatte, die 13.000 km-Marke zu knacken. Bis dahin waren es nur 46 km. Immerhin setzte sich bald die Sonne durch. Sobald diese es schließlich über den Berg geschafft hatte und in die Wohnung schien, war es Zeit aufzubrechen.
Später sorgte der stete Wechsel von (kürzeren) Bergauf-Passagen und Abfahrten für ein ausgewogenes Körperklima ganz ohne dicke Winterkleidung. Längere Pausen waren damit freilich nicht empfehlenswert, aber die benötigte ich angesichts der wesentlich kürzeren Streckenlänge auch nicht. An allen drei Tourentagen (d.h. auch sonntags) bin ich unterwegs komplett ohne Essen und Trinken ausgekommen, was zusätzlich die (Brutto-)Fahrtzeit verkürzte.
Am Ende "pappte" ich noch eine Schleife bis kurz vor Pillnitz an die Tour, um wenigstens 50 Meilen (≈ 80,5 km) abrechnen zu können. Außerdem fällt am Jahresende jeder gefahrene Kilometer doppelt ins Gewicht, weil es ja aufgrund des Wettergeschehens (Schnee) jederzeit mit dem Radfahren vorbei sein kann. Bei meiner Rückkehr eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang war ich trotzdem bei weitem noch nicht ausgearbeitet. Da ich jedoch bereits noch eine (außerplanmäßige) Runde am Folgetag plante, ersparte ich mir weitere Umwege und Kilometer darüber hinaus.
Sonntags fiel die Temperatur morgens auf unter -10°C. Dafür gab die Sonne von Beginn an ihr Bestes. Daher wagte ich mich ebenfalls schon 9.30 Uhr auf die Piste und tat gut daran. Auch diesmal ließ es sich nämlich draußen locker aushalten, sofern man in Bewegung blieb. Außerdem hatte ich mir für die ersten 25 km eine - bis auf die kurze Zwischenabfahrt ins Müglitztal - stetig ansteigende Straße ausgesucht. Hier fiel es mir auch überhaupt nicht schwer, ein höheres Tempo anzuschlagen.
Der lange 10%er aus Glashütte (und damit dem Müglitztal) heraus in Richtung Luchau lag dann wie erhofft in der Sonne, was ich als sehr angenehm empfand. Die immer noch niedrigen Temperaturen sorgten freilich dafür, daß ich nicht überhitzte und mit Schweißausbrüchen zu kämpfen hatte. So macht Bergefahren Laune! Während sich von oben beim Blick in Richtung Elbtal bzw. Dresden eine relativ scharf abgegrenzte Dunstglocke zeigte, die typisch für Inversionswetterlagen ist, bewegte ich mich nun in knapp über 500 m NHN unter einem strahlend blauen Himmel.
Für die restliche Tour - immerhin fast ⅔ der Gesamtlänge - rollte es meist bergab oder eben dahin. Erst durch das Lockwitztal, dann durch Dresden und zum Schluß entlang der Elbe bis Pirna. Diesmal war ich sogar schon 14.30 Uhr zuhause, ganz ohne Ermüdungserscheinungen.
Meine neue Taktik für solche Bedingungen (kurze Tage, Kälte) hat sich bewährt!

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