Man muß den Schnee nutzen, solange er noch da ist. Im Elbtal riecht es schon nach Frühling, doch im Osterzgebirge läßt es sich gerade jetzt noch ausgezeichnet dem neuen Hobby frönen. Sonnenschein, trockener Schnee bei zwei, drei Minusgraden sowie gut präparierte Pisten - Herz was willst Du mehr!
Das spannendste zu Beginn einer Tour ist immer das Finden eines geeigneten Parkplatzes für das Auto, denn ich muß quasi von der Heckklappe aus starten können. Wenn das geschafft ist, kommt dann nur noch das Finden einer geeigneten Strecke.
Heute war mein Ziel der Kahleberg, mit 906m ü. NN die höchste Erhebung des Osterzgebirges. Die Anfahrt über den normalen Zugang war kurz vor dem Aussichtspunkt ziemlich diffizil, so daß ich gleich mal in den Schnee mußte. Der Wirt des Gasthauses und ein Wanderer halfen mir, die seitwärts abschüssigen Buckel zu überwinden.
Es war nicht das letzte Mal an diesem Tag, daß ich mir die Landschaft aus Loipenhöhe betrachtete. Ein paar dieser Aktionen waren auch einfach nur Notbremsen, wo ich mich seitwärts kippen ließ, um bei rasanten Abfahrten irgendwie zum Stehen zu kommen. - Junge, Junge, das gab eine Extraausschüttung Adrenalin!
Immerhin, mit meinem Gefährt war ich ein vielbestaunter Exot. Häufig kommt es bei den Begegnungen zu kurzen Gesprächen, auch trifft man den einen oder anderen Bekannten. Auf der Trainingsstrecke für die Altenberger Biathleten ist normalerweise das Fahren für Touristen verboten. Ich mußte dorthin allerdings ausweichen, um eine heftige Abfahrt und den sich anschließenden steilen Anstieg zu umgehen. Als ich wieder mal wegen einer Unachtsamkeit bei einer nicht weniger anstrengenden Kraxelei vom Schlitten gekippt war, kam gerade einer der Profis. Ohne zu Zögern half er mir aus meiner mißlichen Lage und schob mich noch ein Stück an. Er sah meine Anwesenheit jedenfalls völlig entspannt.
Nach meinem Abstecher zur Lugsteinbaude wollte ich dann eine gespurte Abkürzung zurück zum Parkplatz nehmen. Bis dahin hatte ich keine Ahnung, wie hoch der Schnee abseits der Pisten lag. Als die Spur unter meinen Brettern nachgab, kippte ich zur Seite. Doch die Stöcke fanden keinen Widerstand, sie verschwanden einfach im Schnee. Also saß ich wieder im Schnee. Fatal an dieser Situation war, daß ich ohne Hilfe nicht wieder auf den Schlitten kam, weil das Katastrophenpulver unter meinen Händen und den Stöcken immer weiter nachgab. Glücklicherweise hörten einige Skifahrer meine Rufe und wir konnten mich dann mit vereinten Kräften auf festes Gelände zurückbugsieren. Ohne Ski war am Umfallort nämlich kein einziger Schritt möglich, da wäre man bis zur Brust im Schnee versunken.
Drehe einen Maikäfer auf den Rücken und er ist ziemlich hilflos. - Den gleichen Effekt hat bei mir weicher Tiefschnee...
Track der Skitour vom 20.02.2012
20. Februar 2012
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