6. Dezember 2015

Abschiedsvorstellung

Das war's also mit meinen diesjährigen Aktivitäten in der Heimat. Ab Dienstag bin ich dann für einige Zeit in Bayern. Natürlich hoffe ich, von dort ebenso regelmäßig berichten zu können. Sicher ist das aber nicht.

Morgens auf der Basteiaussicht (Aufnahmeort)
Während ich es am Freitag hinsichtlich des Streckenprofils etwas ruhiger anging, kamen heute schließlich einige Meter zusammen. Dafür war es bedeutend schöner, als vor zwei Tagen.

Immerhin konnte ich am ersten Tourentag den Wind nahezu optimal für mich nutzen. Vormittags blies er nämlich ordentlich aus Richtung Osten, doch pünktlich am westlichen Wendepunkt in Dresden drehte er ebenfalls. An diesem Tag bin ich am frühen Morgen für einen letzten Blick übers Gebirge bis auf die Basteiaussicht gefahren. Im Sommer ist hier der Teufel los, jetzt jedoch hat man den Ort zu dieser Stunde ganz für sich alleine. In Zeschnig erkundete ich noch eine mögliche Streckenvariante, deren Befahrung ich mir allerdings ersparte. Das blieb mein einziges Experiment auf meiner Fahrt.

Wesentlich spannender wurde es während der zweiten Runde. Auf meiner letzten Handbiketour durch das Elbsandsteingebirge im Jahr 2015 steuerte ich das Khaatal (Kyjovské údolí) an, eines meiner Lieblingsgebiete im tschechischen Teil der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Die Sonne gab heute ihr Bestes, obschon sie längst nicht mehr in die tief eigeschnittenen Schluchten und Täler vordringen kann. Deshalb fuhr ich auch bis nach dem Mittag größtenteils im Schatten.

Kurz vor dem Örtchen Khaa ritt mich wieder mal der Teufel. Ein Abzweig am Wüsten Schloß bei Khaa (Kyjovský hrad) hatte mich schon längere Zeit interessiert. Nun kämpfte ich mich auf dem ausgewaschenen Weg, der aus dem Tal aufwärts führte, vorwärts. Schwierigstes Offroad-Gelände. Zwei, drei heikle Stellen meisterte ich, dann ließ die Steigung nach. Doch die Freude darüber währte nur kurz, denn nun führte der Pfad durch sumpfiges Wiesengelände. Wie nicht anders zu erwarten, fuhr ich mich dort fest und kam nur mit viel Geduld und etlichen Versuchen wieder frei. Endlich wurde der Untergrund wieder trockener. Lediglich eine größere Pfütze mußte ich noch durchqueren. Mit vollem Schwung ging ich das Hindernis an, um nicht wieder steckenzubleiben. Zu dumm, daß es eben keine Wasserlache, sondern ein richtiger Gumpen war, in welchem das Vorderrad hineinsackte. Gottseidank bloß ca. 30 cm, so daß nur meine Fersen in den Fußrasten naß wurden. Diesmal aber erbarmte sich mein unsichtbarer Begleiter und ich konnte ohne Schwierigkeit rückwärts im Handbike dem Wasser entfliehen. Ich hatte genug, zumal ich sah, daß auf dem Weiterweg umgestürzte Bäume lagen, die sowieso das Abenteuer beendet hätten. Auf dem Rückweg mußte ich natürlich wieder die bereits bezwungenen kritischen Passagen überwinden, doch diesmal konnte ich an der schwierigsten Stelle eine Wanderin um Unterstützung bitten.

Abend am Parkplatz beim Labyrinth (Aufnahmeort)
Gegen diese Aktion war alles, was nun noch kam, Kindergeburtstag. Ich hatte ganz schön viel Kraft verpulvert, so ließ das Tempo bei Anstiegen merklich nach. Immerhin erhaschte ich jetzt so manchen Sonnenstrahl. Den Abstecher nach Stimmersdorf (Mezná) genoß ich umso mehr. Die Felsriffe überm Gabrielensteig (Gabrielina stezka), die man von dort sieht, sind für mich ein Inbegriff der wilden Felsenheimat.

Am Ende der Tour kletterte ich ab Königstein aus dem Elbtal, um von Süden dann nachhause zu gelangen. Den gleichen Abschnitt des Elberadwegs an einem Tage zu fahren, kam für mich auf dem Rückweg nicht infrage.

Track der Handbiketour vom 04.12.2015
Track der Handbiketour vom 06.12.2015

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