Endlich scheint alles überstanden zu sein, die offenen Stellen sind wieder verheilt. Trotz eher schlechter Wetterprognose wollte ich deshalb schon den Freitag für eine erste Tour nutzen.
Doch bereits am Ortsrand von Pirna wurden die Straßen naß. Offenbar war hier gerade ein Regenschauer vorbeigezogen. Mal abgesehen von einigen wenigen Tropfen, hatte ich den gesamten Vormittag jedoch ausgesprochenes Glück. Jedesmal sah ich nur die teils dichten Regenvorhänge, welche vorbeigezogen waren, bevor ich dort eintraf. Leider mußte ich mich wegen des nassen Untergrunds die lange Abfahrt nach Tetschen (Děčín) hinunterbremsen, um nicht völlig durchgeweicht und verdreckt unten anzukommen.
Dafür ging es dann bis nach Hohenleipa (Vysoká Lípa) in der Böhmischen Schweiz zügig voran. Die Temperaturen lagen im Wohlfühlbereich und die Straßen waren trocken. Hin und wieder zeigte sich sogar die Sonne. In Hohenleipa stellte ich fest, daß ich doch eigentlich über das Kirnitzschtal nach Bad Schandau fahren wollte, und drehte um.
Hätte ich's doch sein gelassen! Die ersten Kilometer auf der Böhmerstraße (Česká silnice) rollte es zwar fabelhaft auf einer nagelneuen Asphaltdecke, doch ab dem Abzweig zum Lagergrund (Taborový důl, s. Track vom 24.08., km 73,4) wurde es schotterig. Als es über mir immer dunkler wurde, ahnte ich nichts gutes. Das Gewitter kam sehr schnell, trotzdem fand ich gerade noch rechtzeitig das dichte Laubdach eines Baumes, wo ich mich unterstellen wollte. Keine Ahnung warum, doch plötzlich zischte es am Vorderrad. Mist! Während um mich herum die Welt gerade unterging, mußt ich mich meinem Vorderrad widmen. Als ich den langen Schnitt in der Seitenwand des Reifens sah, der sich fast bis zur Lauffläche hinzog, vertieften sich meine Sorgenfalten. Ich hatte nur einen einzigen Ersatzschlauch mit, jedoch keinen weiteren Reifen. Notdürftig stabilisierte ich den Riß von innen mit einer zusätzlichen Einlage, damit der neue Schlauch nicht nach außen gedrückt werden könnte.
Mittlerweile wurde es auch unter dem Baum ziemlich naß, und eigentlich spielte es keine Rolle mehr, ob ich noch weiter wartete. Also setzte ich mich wieder in Bewegung, sobald der Regen etwas nachließ. Noch zwei Kilometer Schotterpiste lagen vor mir. Außerhalb der Erreichbarkeit sämtlicher Funknetze und ca. 5 km von der nächsten menschlichen Ansiedlung entfernt, schlich ich quasi mit angehaltenem Atem teils langsamer als ein Wanderer voran. Würde auch nur einmal der (nun bereits beschädigte) Reifen einen Hieb erhalten, wäre das Naß von oben noch das geringste meiner Probleme.
Aber alles ging gut. Ein paar Regenschauer später erreichte ich endlich die asphaltierte Kirnitzschtalstraße, auf der ich nun wieder Mut faßte und mein Tempo erhöhte. Der Nervenkitzel war endlich überstanden, nicht jedoch der Regen. Allerdings konnte ich das Unwetter in Thürmsdorf wenigstens geschützt unter einem Carport-Dach verbringen.
Für die notwendigen Wartungsarbeiten hatte ich abends dann keine Nerven mehr. Heute konnte ich dagegen auch noch weitere Dinge erledigen, die ich sonst vor mir her schiebe.
Track der Handbiketour vom 24.08.2018
25. August 2018
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