Doch ehe es am Sonnabend in Adolfsgrün (Adolfov) richtig losgehen konnte, stieg während der Anfahrt im Auto über Peterswald (Petrovice) und Schönwald (Krásný Les) zum ersten Mal ganz gehörig mein Adrenalinspiegel. Ich weiß nicht, ob in Peterswald jemals ein Räum- und Streufahrzeug im Einsatz war, jedenfalls begann gleich hinter dem Grenzübergang eine Schnee-Safari. Entlang der sonst breiten und gut ausgebauten Dorfstraße türmten sich die Schneeberge und ließen nur eine Spur frei. Bloß gut, daß ich hier so zeitig am Tag entlangfuhr und mir nur ein oder zwei Autos begegneten - noch dazu an Ausweichstellen. Bis kurz vor dem Ziel dann meist eine festgefahrene Schneedecke, manchmal aber auch schon bei Anstiegen mehlig. Über das freie Feld zum Schluß dann ein nahezu perfekter Whiteout, so daß man die vielen Schneewehen, welche die Straße mehr und mehr verschütteten, nicht sah und deren Verlauf nur noch ahnen konnte. Dabei fuhr ich allein im Auto, natürlich ohne Schneeketten! Nach diesen dreihundert Metern konnte mich an diesem Tag nichts mehr schrecken ...
Skifahren mit Lád'a und Šárka in Adolfsgrün ... (Aufnahmeort) |
... und mit Kerstin im Gebiet Hoher Schneeberg (Děčínský Sněžník, Aufnahmeort) |
Leider setzten die Plusgrade dem noch vorhandenen Schnee ordentlich zu, und so gab es für Kerstin und mich im Tandem einige kurze "Wasserski"-Abschnitte. Der letzte Kilometer zur Touristenbaude in Tyssa (Turistická Chata Tisá. s. Track vom 13.01., km 9,2 - 10,2) forderte noch einmal alles von uns und ließ mich immer unruhiger werden, weil wir dabei unversehens den "Point of no Return" überschritten. Auf diesem engen und kurvigen Hohlweg mit einigen kurzen Steilrampen und etlichen Metern durch Schneesumpf wäre ich wahrscheinlich nicht unbeschadet und einigermaßen trocken zurückgekommen. Zudem gab es auch hier umgestürztes Gehölz, welches aufwendig umfahren werden mußte. Solo im Langlaufschlitten ist dieser Weg definitiv nicht zu schaffen!
Über die drei zu überquerenden Straßen ließ ich mich jeweils von Kerstin ziehen, auch wenn dort nur noch nasser Matsch und manchmal nicht einmal das war. Die wenigen Meter auf Asphalt mußte es eben gehen, denn anders kamen wir sonst nicht zurück zum Auto. Die Trasse parallel zur Straße erwies sich schließlich als die wunderbar entspannte Strecke, die ich mir erhofft hatte. Inzwischen herrschte rund um uns nämlich ordentlich Begängnis durch Skifahrer, die dementsprechend auch die Loipe gut verdichteten. Da machte das Vorankommen richtig Laune! Nach den letzten wackeligen Metern auf weicher Spur über die Wiese endete unsere Expedition genau 13.00 Uhr.
Wieder etwas für mich komplett Neues kennengelernt!
Track der Skilanglauftour vom 12.01.2019
Track der Skilanglauftour vom 13.01.2019
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