16. September 2019

Alles gut!

Am vergangenen Wochenende bin ich doch schon wieder mit dem Handbike auf Achse gewesen, denn die Verletzung im Sitzbereich ist inzwischen fast vollständig verheilt. Prophylaktisch habe ich zwar ein Suprasorb-Pflaster auf die betroffene Stelle geklebt, damit sie noch etwas geschützt bleibt. Trotzdem fasziniert es mich jedesmal, wie schnell der Heilungsprozeß bei mir abläuft, sobald ich nur konsequent genug dazu beitrage. In meinem Freundeskreis gibt es nämlich jemanden, der laboriert bei solchen Problemen regelmäßig monatelang herum.

Ursprünglich wollte ich am Sonnabend nur eine kleine Testrunde von knapp über 100 km fahren. Doch als sich freitags mein Kamerad Lád'a meldete, wußte ich, daß es mehr werden würde. Um vor dem verabredeteten Treffpunkt etwas Puffer für unvorhergesehene Zwischenfälle zu haben, fuhr ich am Morgen schon etwas zeitiger los. Nach 10 km gab es jedoch einen Zwischenstop, den sich niemand wünscht: einen Platten im Vorderreifen. Wie sich herausstellte, hatte sich endlich ein unendeckter winziger Glassplitter durch den Pannenschutz bis zum Schlauch durchgearbeitet. Erfreulicherweise ging der Schlauchwechsel relativ flott vonstatten, und einen guten Teil der verlorenen Zeit holte ich mit etwas mehr Tempo auch noch wieder heraus. So kam ich nur ca. 20 Minuten zu spät am Treffpunkt an - natürlich hatte ich zuvor meinen Sportfreund darüber informiert.

Zu Besuch bei Lád'as Freund
Doch trotz der Hetzerei war ich noch immer konditionell gut aufgestellt. Die zehn Tage Ruhe erwiesen sich offensichtlich als optimal zur Erholung, ohne gleich abzuschlaffen. Berge, Berge, Berge ... Als wir mittags bei Lád'as Kameraden in Groß-Bocken (Velká Bukovina) ankamen, summierten sich die Höhenmeter auch schon wieder auf reichlich 900. Sein Bekannter führt übrigens eine Landwirtschaft, und - nimmt man die Anzahl seiner Tiere (Kühe, Schafe, Ziegen, Enten, Gänse und Hühner) als Grundlage - vermutlich keine kleine. So stelle ich mir einen richtigen Bauern vor!

Auf dem Rückweg ins Elbtal schlugen wir uns in Bensen bei einem Zwischenstop noch einmal ordentlich die Bäuche mit süßen Mohnknödeln und eher deftig mit Zwiebeln und Wurst gefüllten Knödeln voll. Wenn ich mit Lád'a unterwegs bin, gibt es meistens ein "anständiges" Mittagessen. Aber mit Fußgängern als Begleiter funktioniert das ganze Procedere eben erheblich besser, ganz abgesehen davon, daß ich nicht gern allein am Tisch sitze. Im Biergarten trafen wir auch zwei deutsche Radtourenfahrer aus Frankfurt/M., die gerade an einem tschechischen Radtrial teilnahmen. Sie waren begeistert von dieser großartigen Landschaft - nur zu verständlich!

Nach einem Eis in Königstein trennten sich schließlich die Wege von mir und meinem tschechischen Freund für diesen Tag. Während auf meinem Fahrradcomputer zuhause nur 124 km und 1200 Hm standen, wurden es bei ihm 181 km und 2400 Hm. Keine Spazierfahrt!

Gestern habe ich das schöne Wetter gleich noch für eine weitere Tour genutzt. Ich war zwar nicht mehr ganz so fit wie am Vortag, doch nach einem verhaltenen Beginn lief es leidlich gut. Ohne die gruselige Schotterpiste vor Lobendau (Lobendava, s. Track vom 15.09., km 37,7 - 38,7) sowie den einigen hundert Metern über aufgerissene Straßen durch Baustellen wäre ich auch etwas schneller gewesen, doch bin ich so garantiert pannenfrei geblieben. Dafür wurde vor kurzem der Abschnitt der vermutlich nördlichsten Straße Tschechiens in Ost-West-Richtung von Lobendau über Hainspach (Lipová), Groß Schönau (Velký Šenov) bis nach Schluckenau (Šluknov) frisch asphaltiert und läßt sich jetzt herrlich fahren. Das Sägezahnprofil dieser rund 10 km langen Strecke dürfte nun perfekt für ein anspruchsvolles Ausdauertraining sein.

Auch eine mir noch unbekannte Straße bin ich diesmal gefahren. Eher zufällig gefunden, d.h. von meinem Fahrradnavi vorgeschlagen, erwies sich die Landstraße zwischen Eberswalde und Cunewalde (s. Track vom 15.09., km 62,0 - 70,2) als eine sehr schöne Alternative zu der stark befahrenen B98.

Die letzten 60 km stellten dann nur noch bezüglich der Ausdauer eine Herausforderung dar, zu oft habe ich diese Einflugschneise zurück nachhause schon benutzt. Immerhin gibt dabei auch etliche Passagen, die ich immer wieder gern fahre. Die Auffahrt von Putzkau nach Oberottendorf gehört genauso dazu, wie das Wesenitztal.

Als ich ca. 15 km vor dem Ziel Bekannte vor ihrem Haus in Helmsdorf traf, nutzte ich die Gelegenheit für ein paar zusätzliche Schlucke Wasser. Denn mit meinen 1,5 Litern Tonic Water hatte ich inzwischen ziemlich haushalten müssen. Wesentlich entspannter rollte es danach bis nach Pirna, wo ich kurz nach sechs ankam.

Das Tourenpensum nach der Zwangspause war doch ganz passabel!

Track der Handbiketour vom 14.09.2019
Track der Handbiketour vom 15.09.2019

1 Kommentar :

Láďa hat gesagt…

😁👍