27. März 2023

Rollbahn

Mit dem vergangenen Wochenende wollte ich mir die Tür für dem März-Tausender offenhalten. Also bin ich ebenfalls bereits am Freitag(nachmittag) zu einer Handbiketour aufgebrochen. Das traf sich ganz gut, denn ich wollte schon seit längerem die neue Aussichtsplattform auf der Bastei begutachten. Diese ist seit Februar nach langer Bauzeit für Besucher zugänglich, doch am Wochenende macht es bei schönem Wetter hier sicher keinen Spaß, sich durch die Menschenmassen zu wühlen.

Unter der neuen Aussichtsplattform liegt der
(absturzgefährdete) Felsen der historischen Basteiaussicht
(Aufnahmeort)
Davor genehmigte ich mir erst noch ein paar Kilometer zum Warmfahren, auch um die Spannung darauf zu erhöhen. Trotz des Freitagnachmittags war ich dann an der Basteiaussicht nicht alleine. Immerhin hielt sich der Besucheransturm noch in Grenzen, sodaß ich im Handbike relativ problemlos auf dem doch recht schmalen Betonsteg wenden konnte. Weil man nun den ursprünglichen Aussichtsfelsen unter der Plattform nicht mehr sieht, fühlt es sich dabei an wie auf einem "echten" Skywalk. Auch das luftige Geländer trägt dazu bei. Ich bin jedenfalls sehr von dieser Konstruktion angetan, sie ist ein guter Ersatz für den nun darunterliegenden originalen Aussichtsfelsen.

Auf dem "Skywalk" (Aufnahmeort)
Allzu lange verweilte ich jedoch nicht vorort, denn es näherten sch tiefschwarze Regenwolken. Statt dann im Bad Schandauer Bahnhof Zuflucht zu suchen, fuhr ich allerdings weiter. Ich hoffte, es noch bis zum nächsten Ort zu schaffen - doch auf halbem Weg wurde ich gründlich eingeweicht. In Königstein richtete ich mich schließlich wieder her, um mich danach am Anstieg in Richtung Bielatal erneut warmzufahren. Nun wurde es sogar noch mal recht freundlich, und der Fahrtwind auf der langen Abfahrt nach Pirna trocknete mich ebenfalls. Knapp über 80 km waren an diesem Tag trotzdem ausreichend.

Am Sonntag fuhr ich dann zum ersten Mal seit dem Winter mit dem Handbike ins Osterzgebirge. Anders als angekündigt, erwischte mich nach dem Umweg durch Dresden zum Einrollen ein größeres Regengebiet. Über eine Stunde mußte ich unter dem schützenden Dach des Buswartestands an der Hummelmühle im Lockwitztal warten, bevor ich trockenen Hauptes weiterkonnte. Das brachte mich ganz schön aus dem Takt, zumal ja nun erst die Berge kamen.

Dennoch verlängerte ich meine Tour im Laufe des Tages immer weiter nach Süden, bis ich sogar noch über die kurze Offroadstrecke durch den Oelsengrund (s. Track vom 25.03., km 69,6 - 70,5) auf die böhmische Seite wechselte. Nach der letzten Steilrampe am Ortsausgang von Schönwald (Krásny Les) rollte es nämlich im wesentlichen bis nachhause nur noch bergab. Diese lange Abfahrt hatte ich mir an dem Tag wirklich verdient!

Gestern konnte ich vor dem großen Regen, der mit einem Temperatursturz einherging, wider Erwarten ebenfalls noch eine Runde drehen. Dafür setzte ich mir Meißen als Umkehrpunkt. Bisher war ich dort 2023 ebenfalls noch nicht, aber für die gestern geplante Flachstrecke mit der langen Anfahrt auf dem Elbradweg paßte es perfekt. Den auffrischenden Gegenwind konnte ich dabei gut verschmerzen, wußte ich doch, daß ich diesen anschließend auf dem zweiten und hügeligen Teil der Strecke im Rücken hatte.

Nahe Sora kam mir ein von Strava her bekannter Sportfreund entgegen, und endlich ergab sich mal die Gelegenheit, ein paar Worte zu wechseln. Es macht doch eine Bekanntschaft gleich viel persönlicher, wenn man mal direkten Kontakt hatte, statt sich nur virtuell auszutauschen.

Immer über meine Handy-Wetterapp das aus Bayern heranziehende große Regengebiet im Blick, verlegte ich am Ende der Tour ab Kreischa meine Strecke kurzentschlossen komplett weg aus dem eigentlich dafür geplanten Elbtal. So konnte ich ein paar zusätzliche Höhenmeter sammeln und dabei auf den Elbradweg für Hin- und Rückweg komplett verzichten.

Zuhause dauerte es dann doch noch eine halbe Stunde, bis sich die Himmelsschleusen öffneten.

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