Unaufhaltsam kommt der Herbst. Am Morgen mit dem für diese Jahreszeit in dieser Region typischen dichten Nebel, gegen den sich die Sonne erst nach langem Ringen durchsetzen kann. So fährt man zwei bis drei Stunden durch eine sehr kalte und unwirklich anmutende Nebelwelt. Noch ist der Körper auf Wärme getrimmt - dementsprechend schwer fällt dann oft der Start.
Doch dieses Mal wollte ich mir zum ersten Mal die Auswirkungen des regenreichen Vormonats im Elbsandsteingebirge ansehen. Freilich, in die Hauptkatastrophengebiete habe ich mich noch nicht getraut. Aber sowohl in der Böhmischen Schweiz als auch im Elbtal sind die Spuren nicht zu übersehen. Hangabrutsche mit teilweise verschütteten Häusern, arg in Mitleidenschaft gezogene bzw. gesperrte Verkehrsverbindungen - es wird einige Zeit dauern, bis der vorherige Zustand wieder hergestellt ist.
Am Sonnabend führte mich meine Inspektion mit dem Handbike in die Böhmische Schweiz bis nach Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice). Dabei habe ich gleich die Gelegenheit genutzt, die Radtrasse 21 von Kunnersdorf (Kunratice) bei Böhmisch Kamnitz nach Schemmel (Všemily) zu erkunden. Hier mußte ich schon einmal umkehren, als ich in der Gegenrichtung unterwegs war. Dieses Mal kam ich nach einigen heiklen Offroad-Passagen deshalb durch, weil die kritischsten Stellen bergab zu befahren waren. Das wußte ich bereits im Vorfeld. Sonst hätte ich mir diese Aktion sicher nicht zugetraut.
Sonntags wollte ich es ruhiger angehen. So, wie übrigens immer dann, wenn ich an beiden Wochenendtagen unterwegs bin. Deshalb entschied ich mich für eine Tour in Richtung Norden. Über Stolpen und Radeberg schlug ich einen Bogen nach Bischofswerda, um von dort via Neustadt und dem Tiefen Grund bei Hohnstein wieder ins Elbtal zurückzukehren. Ein nicht richtig gefundener Verbindungsweg kurz vor Rammenau brachte mir - bloß, weil ich nicht umkehren wollte - wieder eine wilde Wald- und Wiesensafari in einem von Gott und der Welt vergessenen Winkel ein. Wie ich diese Aktionen liebe! Wenn ich das nächste Mal dort fahre, bin ich dann (hoffentlich) schlauer...
6. September 2010
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