3. Januar 2015

Alles anders?

Auf ein Neues! Das Jahr 2015 hat begonnen, und wieder steht die Frage im Raum, was ich mir für die nächsten 12 Monate vornehmen soll. Und da vollzieht sich bei mir allmählich ein Wandel. Ich habe mit dem Handbike viel erreicht, weit jenseits des Alltäglichen:

Die erfolgreiche Teilnahme an den zwei Langstreckenradsportveranstaltungen Vätternrundan und Styrkeprøven sowie weitere 20 ZweihundertPlus-Touren, die Befahrung der 10 höchsten Alpenpässe - insgesamt sind es bereits über 70 Paß- und Höhenstraßen in den Alpen, 4 Jahre lang ein Jahreskilometerpensum von weit über 10.000 km, zusammen mehr als 110.000 km im Handbike ...

Nun frage ich mich ernsthaft, ob ich nicht schon in einer Tretmühle gefangen bin. Im Hamsterlaufrad der eigenen Ambitionen, ein Sklave des Imperativs.

Vielleicht sollte ich es in diesem Jahr einfach mal etwas anders angehen. Wieder öfter mit Freunden auch im Rollstuhl unterwegs sein, Kultur nicht nur als Herausforderung begreifen, sondern als Möglichkeit zur Entspannung, und auch die Menschen nicht danach zu beurteilen, wie sehr sie in ihrem Streben den eigenen Vorstellungen entsprechen. - Abstand gewinnen.

Der erste Sonnabend bot dazu jedenfalls bereits die Möglichkeit. Noch gestern hatte ich meine "Lieblings"beschäftigung - Handbike putzen - erfolgreich hinter mich gebracht, um das Gefährt meinem Mechaniker für die dringend erforderlichen Wartungsarbeiten blitzblank übergeben zu können. Bis dahin bedeutet das also Fahrverbot. Skifahren schied ebenfalls aus, denn der Schnee ist selbst im Erzgebirge inzwischen drastisch auf dem Rückzug. Damit blieb noch der Rollstuhl.

Blick vom Kohlberg nach Nordwesten über Pirna
Zum Glück hatte meine Kumpeline Susi heute Zeit für eine gemeinsame Tour. Und so machten wir uns gleich von meiner Haustür aus auf den Weg. Nach wenigen Kilometern befindet man sich im ausgedehnten Wald der Viehleite. Dorthin verirren sich nur wenige Leute. Noch weniger waren es später auf dem Kohlberg bei Pirna. Eigentlich erstaunlich, denn von dort oben hat man einen wunderschönen Blick über meine Heimatstadt bis nach Dresden. Früher stand hier mal ein beliebtes Ausflugslokal, doch heute ist der Aussichtspunkt in einen Dornröschenschlaf versunken. Und genauso zugewachsen, wie das Märchenschloß.

Irgendwie hat sich wohl die Melancholie des Ortes auf mich übertragen. Aber Nachdenken schadet bekanntlich nicht. Vor allem, wenn man noch viele Optionen hat.

Track der Rolliwanderung vom 03.01.2015

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