25. Mai 2016

Etappentour

Heute nun haben wir die Testbefahrung des Elberadwegs von Dessau nach Dresden begonnen. Wir sind: Ein Para, ein Tetra und ein Fußgänger mit Fahrrad. Ich wollte unbedingt jemanden mit relativ hoher Läsionshöhe dabeihaben, denn nur dann kann ich die Herausforderungen und mögliche Probleme für Tetraplegiker im Handbike erkennen.

Die Strecke und mögliche Etappenorte hatte schon ich Ende des vergangenen Jahres zusammengestellt. Sehr oft gibt es nämlich die Möglichkeit, sowohl auf der linken als auch auf der rechten Elbseite zu fahren. Ich mußte mich also im Vorfeld für die vielversprechendsten Alternativen entscheiden. Während der nächsten Abschnitte werden wir mehrmals den Fluß überqueren. Nicht nur über Brücken, sondern auch mittels Fähren.

Unsere erste Etappe führte uns von Dessau nach Wittenberg, und zwar auf der (orographisch) linken Elbseite. Der symbolische Startschuß erfolgte unmittelbar am Bauhaus. Während wir uns auf den Weg begaben, wurde unser Gepäck und die Rollstühle derweil zur Jugendherberge in Wittenberg gebracht, wo wir heute übernachten. Dabei ist das Ziel, die ganze Logistik einer solchen Unternehmung einmal “durchzuspielen” und evtl. sogar mögliche Kosten / Anbieter zu ermitteln. Wenn am Ende der Befahrung ein Überblick über die Möglichkeiten einer Mehrtagestour für Handbiker und eine grobe Schätzung des Aufwands gegeben werden kann, wäre das sicher für Interessenten sehr aufschlußreich.

Start am Bauhaus Dessau (Aufnahmeort)
Nach einem etwas verworrenen Anfang in Dessau - ich hatte eine falsche Option in mein Navi eingegeben - fanden wir mithilfe eines einheimischen Radlers gleich eine sehr schöne Verbindung zum Elbradweg. Dort angekommen, war allerdings von der Elbe weit und breit nichts zu sehen. Dafür führte der perfekt asphaltierte und über lange Strecken nagelneue Radweg wunderschön am Rande der Dessau-Wörlitzer Gartenreichs durch Auwälder und Wiesen.

In Wörlitz hatten wir einen Verhauer, weil wir dem Elberadweg irrtümlicherweise zunächst in Richtung Coswig folgten. Den korrekten Weiterweg fanden wir aber im zweiten Anlauf. In Wörlitz selbst ist jedoch die Ausschilderung für den Elberadweg ziemlich unbefriedigend. Dort, wo man eine Markierung bzw. einen Wegweiser bräuchte, ist weit und breit nichts davon zu sehen. Erst wenn es bereits aus dem Ort wieder hinausgeht, kommt der ersehnte Hinweis.

Die Kilometer vor Wittenberg ist der Elberadweg ebenfalls in einem Top-Zustand, allerdings ist die Landschaft hier sehr eintönig. Für Stefan waren teilweise die kurzen Steilrampen über Deichkronen ein echtes Problem. In Verbindung mit nichteinsehbaren Kurven, die zusätzlich ausbremsten, benötigte er dabei einige Male kurzzeitig Schiebehilfe. Schon jetzt kann ich also schlußfolgern, das hier Tetras besser mit einem Begleiter unterwegs sind. Aber auch das muß ja erst einmal festgestellt werden …

Ring frei zur nächsten Runde!

Track der Handbiketour vom 25.05.2016

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