15. Mai 2016

Schonzeit

Es ist erstaunlich, wie schnell meine offenen Stelle auf dem Sitzfleisch abheilt. Ich schwöre mittlerweile auf die Verwendung des TIELLE-Lite-Pflasters. Bereits nach einer Woche hat sich die Wunde trotz der für Rollifahrer normalen Dauerbelastung wieder verschlossen, so daß ich nun zur normalen Nachbehandlung übergehen kann.

Natürlich habe ich dementsprechend meine sportlichen Aktivitäten angepaßt. Deshalb ging es in den vergangenen beiden Tagen nur auf kleine Tour, und das unter permanenter Beobachtung der Körpersignale. Bei Verletzungen, Druckschmerz (den ich ja nicht direkt fühle) und Überbelastungen der Haut reagiert mein Körper nämlich mit teils starker Spastik in den gelähmten Beinen bzw. im Bauchbereich. Interessanterweise läßt sich damit auch der Ort lokalisieren, denn die Muskelkrämpfe treten immer in der Nähe des betroffenen Körperteils auf (Bspl.: Druckstelle unterhalb des linken Sitzbeins -> linkes Bein).

Strahlend gelbe Rapsfelder bei Langburkersdorf (Aufnahmeort)
Am Sonnabend fuhr ich ins nördliche Elbsandsteingebirge. In Sebnitz wohnt ein Arbeitskollege, den ich besuchen wollte. Bei angenehm warmen Wetter kam ich gut voran, so daß ich immer noch ein Zackel dranhängte. So gelangte ich auch nach Neudörfel (Nová Víska, s. Track vom 13.05., km 52,7), wo die Uhr stehengeblieben zu sein scheint. Ein paar alte Ruinen an den Teichen künden davon, daß dieser abgeschiedene Ort auch schon mal bessere Zeiten erlebt hat.

Während des Zwischenstops bei Micha verschwatzte ich mich etwas. Eine Stunde Pause - das ist bei mir ziemlich unüblich. Zumal die Witterung ja nicht besonders stabil war. Auf dem Rückweg fuhr ich dann mit den Regenschauern um die Wette. In Rathen holte mich schließlich der erste ein. Nachdem ich ihn durchgelassen hatte, ging es weiter. Leichtes Getröpfel und der nasse Untergrund sorgten trotzdem dafür, daß ich nicht trocken blieb. Richtig heftig wurde es aber erst, als ich schon zuhause war.

Die angekündigte Kälte kam auf meiner zweiten Tour. Zwar hatten sich die Temperaturen mit ca. 10°C zum Vortag halbiert, und der Nordwestwind wurde im Tagesverlauf immer kräftiger. Besser als Regen ist das jedoch auf jeden Fall.

Den Kreislauf brachte ich mit meiner stundenlangen Kletterpartie hinauf zum Osterzgebirgskamm in Schwung. Das ist auch mal angenehm, nicht bei jedem Anstieg wie eine angestochene Sau zu schwitzen. Ein richtiger Hammer war die Steilrampe bei Seyde, die ich gestern nur in kurzen Sprüngen bewältigte. Dafür erwies sich anschließend das kleine für den öffentlichen Verkehr gesperrte und perfekt asphaltierte Sträßchen nach Neuhermsdorf als eine wunderschöne Panoramastrecke (s. Track vom 14.05., km 47,9 - 51,7 - inkl. Steilrampe).

Apropos Panorama. Das gibt es auch immer wieder auf dem nachfolgenden Teilstück bis kurz vor Schönwald (Krásný Les, s. Track vom 14.05., km 57,6 - 85,3). In die Pläne einer Befahrung sollte man jedoch unbedingt die Windrichtung einrechnen. Die vielen baumlosen Abschnitte könnten die Fahrt sonst zu einer kraftraubenden Angelegenheit werden lassen. Besonders schön: die Straße von Adofsgrün (Adolfov) nach Schönwald wurde inzwischen neu asphaltiert und ermöglicht jetzt eine herrliche 5km-Abfahrt. Früher war das wegen der unzähligen tiefen Schlaglöcher auf der Straße ein nerviges Slalomfahren.

Die letzten knapp 30 km ging es fast nur noch bergab.

Track der Handbiketour vom 13.05.2016
Track der Handbiketour vom 14.05.2016

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