25. März 2017

Zur Sache, Schätzchen!

Heute sind Lád’a und ich in unserem Quartier, der Casale Aronne unweit von Massa Marittima angekommen. Doch während nun nach und nach alle anderen tschechischen Sportfreunde eintrudeln, haben wir beide am Vortag schon unsere erste Tour hinter uns gebracht.

Wir unterbrachen nämlich die Anfahrt bei Rovereto, um uns danach von Mori aus den Monte Bondone vorzunehmen. Die höchste Stelle der Straße über diesen nordöstlich des Gardasees gelegenen Gebirgszug erreicht zwar “nur” ca. 1650 m ü. NHN, doch braucht sich dieser Anstieg nicht hinter den weit höher gelegenen und auch bekannteren Auffahrten in den Alpen zu verstecken. Das wurde mir immer klarer, als ich mich stundenlang hinauf zum Scheitelpunkt mühte. Beinahe durchweg steil, waren dabei auf mehr als 30 km rund 1500 Höhenmeter zu bewältigen, wobei zwischendurch sogar noch einmal rund 100 Hm auf einer Abfahrt verloren gingen.

Doch weil Lád’a morgens noch einige geschäftliche Dinge über das Internet klären mußte, starteten wir ziemlich spät. Erst als dann der richtige Gipfelsturm begann, trennten wir uns. Jeder sollte sein eigenes Tempo fahren. Ich erreichte schließlich gegen 16.30 Uhr den höchsten Punkt, wo mich mein tschechischer Kamerad bereits erwartete. Danach ging es hinunter nach Trient (Trento). Dieser Streckenabschnitt war der absolute Höhepunkt der Tour, weil sich nun die Straße in unzähligen Serpentinen am Steilhang bergab schlängelte. Mit der legendären Anfahrt von Prad auf das Stilfser Joch kann sie dabei meiner Meinung nach locker mithalten. Ja, ich bin mir nicht einmal sicher, ob diese Rampe zwischen Trient und dem Monte Bondone sogar noch kurvenreicher als die erstere ist.

Auf dem Radweg bei Arco, im Hintergrund das Kastell (Aufnahmeort)
Im Tal der Etsch (Adige) brach schließlich die Dämmerung über uns herein. Ich hatte zwar nur ein Rücklicht mitgenommen, doch da wir größtenteils auf dem Etsch-Radweg abseits der Straße zurückfuhren, störte das nicht besonders. Spannend wurde es nur auf den letzten Kilometern, als Lád’a eine Abkürzung fahren wollte und wir dabei bei inzwischen völliger Dunkelheit auf eine starke befahrene Straße gerieten. Immerhin hatte mein Begleiter auch sein Vorderlicht dabei, so daß uns wenigstens die entgegenkommenden Fahrzeuge sahen.

Noch aus einem anderen Grund war jedoch diese erste Urlaubstour etwas ganz Besonderes für mich. Denn erstmals kam ich als Rollifahrer nach Arco. Beinahe ewig lang liegen inzwischen meine Heldentaten als Kletterer am Colodri zurück, dessen 300 m hohe senkrechte Wand ich damals durchstieg. Diese Felsen wiederzusehen, erinnerte mich an all die tollen Erlebnisse.

Sie gehören für immer zu meinem Leben.

Track der Handbiketour vom 24.03.2017

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