8. Mai 2017

Wechselbad

Meine beiden vergangenen Touren konnten gegensätzlicher nicht sein. Am Sonnabend bergig und langsam, heute dann flach und schnell. Dazwischen mußte ich sonntags eine Zwangspause einlegen, damit mein Vorderrad wieder in Schuß gebracht werden konnte.

Auf meiner ersten Tour brach mir nämlich eine Speiche, und zwar genau dort, wo der Austausch am schwierigsten zu bewerkstelligen ist: unter der Bremsscheibe und verdeckt von der Schaltansteuerung für meine Rohloff-Nabe. Glücklicherweise hatte am Sonntag die Fahrradstation Pirna geöffnet, und ich die benötigte Speiche auf Lager. Mit dem Improvisationstalent des Inhabers konnte auch die nicht mehr griffige Schraube umgangen werden, so daß mittags mein gutes Stück repariert war. Ich habe hinterher die Gelegenheit gleich genutzt, meine Kette zu pflegen, was sich unmittelbar auszahlte. Der Kurbelwiderstand war auf einmal spürbar geringer ...

Aber auch wenn mir dies am Sonnabend vielleicht schon zugute gekommen wäre, hätte sich wahrscheinlich nicht viel geändert. Denn die feucht"warme" Luft zog alle Kraft aus dem Körper. Dabei fiel es mir unterwegs gar nicht so auf, daß ich langsamer als sonst vorankam. Die Zahlen auf meinem Fahrradcomputer ließen jedoch keinen Zweifel daran.

Ebersdorf (Habartice) ist einer der vielen ausgelöschten Orte
im ehemals meist deutsch besiedelten Nordböhmen. An die Kirche
St. Gallus erinnert nur noch dieses "Denk"mal. (Aufnahmeort)
Beim Start nach meiner Pause in der Wüstung Ebersdorf (Habartice) gab es schließlich ein kurzes Klicken, das ich zunächst nicht einordnen konnte. Während der Abfahrt von Adolfsgrün (Adolfov) nach Schönwald (Krásny Les) bekam mein Vorderrad aber einen Seitenschlag. Noch bevor ich zuhause mein Handbike begutachtete, wußte ich, was dies bedeutete. Deshalb rollte ich dann aber auch die ganze Abfahrt bis ins Elbtal nach Pirna nur noch mit halber Kraft. Weder wollte ich weitere gebrochene Speichen, noch eine nicht (mehr) ausgleichbare Acht im Rad riskieren. Die Messen waren sowieso schon alle gelesen.

Der Montag sollte kalt und regnerisch werden. Doch am Morgen sah es draußen recht friedlich aus. Auch die Prognose für die Wetterstation Pirna - die übrigens wirklich sehr genau ist (ich weiß nicht, wie die das hinbekommen) - kündigte den Regen erst ab Mittag an. Bei einem zeitigen Start sollte es also für eine schnelle Runde reichen. Dementsprechend entschied ich mich für eine überwiegend flache Strecke nördlich meiner Heimatstadt. Selbst während der meist nur sacht ansteigenden Abschnitte kam ich richtig gut voran, während mir auch die leichten Gefällestrecken ordentlich Schwung verschafften. Das war ganz gut so, denn pünktlich hinter Bad Schandau im Elbtal ergossen sich über mich die ersten Regenschauer.

Kurz vor Pirna wurde ich dann noch einmal richtig naß, doch da waren es nur noch ein paar Minuten bis nachhause. 12.30 Uhr hatte ich es überstanden.

Nichts da mit "Müder Krieger"!

Track der Handbiketour vom 06.05.2017
Track der Handbiketour vom 08.05.2017

Keine Kommentare :