Natürlich fuhr ich am ersten Tag des Wochenendes trotzdem zeitig los. Sobald es früh hell wird, macht mir das überhaupt nichts aus. Allerdings nahm ich bis zu meinem Termin in Dresden unterwegs noch eine halbe Stunden Regen mit, das wäre ja sonst auch zu gemütlich gewesen. Nicht zuletzt deshalb kam ich ca. 20 Minuten später als zur vereinbarten Zeit gegen 9.00 Uhr. Auch waren es nach mehreren spontanen Zackeln doch schon 53 km.
Naja, Eddy hat's locker gesehen. Ich kam und er wechselte gleich den Belag, während ich darauf wartete. Solche Ad-hoc-Aktionen sind normalerweise nicht üblich. Doch ich bin inzwischen im Laden als verrückter Radsportler bekannt - und so habe ich manches Privileg. Besonders zwischen mir und meinem persönlichen Mechaniker stimmt die Chemie. Da muß ich nicht mehr ewig erklären - er weiß, auf was es mir ankommt. Bei der Gelegenheit bestätigte er gleich meine Vermutung, daß wieder mal ein Bremsscheibenwechsel fällig ist. Zwar habe ich sie erst am 20.10.2015 wechseln lassen, doch nach mehr als 18 Tkm und rund 190 THm ist die Dicke inzwischen bereits unter der Verschleißgrenze. Vor dem Sommerurlaub muß ich da auf jeden Fall aktiv werden.
Auf der anschließenden Heimfahrt rollte es richtig gut, so daß ich meine Tour ein ums andere Mal weiter ausdehnte. Das wunderschöne Frühlingswetter mußte ich nutzen. Echtes Wohlfühlklima.
Der Lohn des Frühaufstehers - Blick zum Pfaffenstein (Aufnahmeort) |
Ein richtig dicker Wolkenklops hatte sich auch im großen Elbkessel von Tetschen-Bodenbach (Děčín) verfangen. Doch sobald ich auf der anderen Elbseite hinauf ins Zappenland fuhr, wölbte sich über mir wieder das Himmelsblau. Die Wolken wurden dabei jedoch mehr und größer. Irgendetwas bereitete sich da vor.
Sehr angetan war ich von der Entwicklung auf der Böhmerstraße (Česká silnice) zwischen Hohen Leipa (Vysoká Lípa) und dem Fußgängergrenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) im Kirnitzschtal (s. Track vom 14.05., km 65,2 - 71,8). Als ich im September 2016 das letzte Mal dort entlangfuhr, bemerkte ich, daß die bis dahin elende Schotterpiste gerade präpariert wurde. Ein kurzes Stück der Strecke war sogar bereits asphaltiert. Jetzt - im Mai 2017 - ist der Abschnitt zwischen Hohen Leipa und dem Abzweig des Lagergrunds (Táborový důl) zu den Balzhütten (Tokáň) komplett fertig. Und die restlichen Kilometer bis zur Grenze werden sicher ebenfalls noch asphaltiert. Denn auch dort stehen Baumaschinen. Wenn diese Passage einmal fertig ist, wird sie sich schlagartig an den Spitzenplatz der beliebtesten Radwege in der Böhmischen Schweiz katapultieren. Dann paßt nicht nur die großartige Landschaft, sondern es begeistert auch der fabelhafte Belag. Ich freue mich schon darauf. Die Böhmerstraße ist eine der wichtigsten Radtrassen zwischen dem deutschen und tschechischen Elbsandsteingebirge.
Weil im Kirnitzschtal die Wolken immer bedrohlicher wurden, drückte ich auf's Tempo. In Bad Schandau lauerte schließlich über mir eine einzige schwarze Wand. Ich machte, daß ich Land gewann. Bis Pötzscha kam ich, doch die letzten 20 Minuten vor 14.00 Uhr gab's 'ne Gratisdusche.
Die Wettervorhersage hatte auf den Punkt gestimmt.
Track der Handbiketour vom 13.05.2017
Track der Handbiketour vom 14.05.2017
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