13. August 2017

Rad-Wanderung

Mein erster Wochenendausflug war ein bißchen eine Kombination aus Radtour und Wanderung. Zu Ostern bin ich nämlich mit Susi zur Rosenkammaussicht (Růžová vyhlídka) gewandert und war von diesem zauberhaften Fleckchen Erde so begeistert, daß ich unbedingt wiederkommen wollte. Gestern habe ich getestet, ob die schwierigen Wegeverhältnisse für mich auch ohne Hilfe mit dem Handbike zu bewältigen sind.

Davor gab es ausgiebig Gelegenheit, sich ordentlich warm zu fahren. Aber was ist das schon für eine Tour, wenn der Schweiß nicht in Strömen fließt?! Bei mir gehört das einfach dazu, sonst läuft irgendetwas falsch. Wozu gibt es danach sonst die Badewanne?

Beim Abbiegen in Königswald (Libouchec) sperrte die Polizei für mich extra die Straße und rief mir zu, daß ich falsch wäre, als ich nach links fuhr. Wie ich inzwischen herausgefunden habe, fand dort gerade der Krušnoton statt. Die Streckenposten dachten wohl, ich würde dazugehören. Dies wäre dann die lange Strecke mit 250 km und 4900 Hm gewesen. - Ich fühle mich geschmeichelt, daß man mir das zugetraut hat ... :-)

Der Abschnitt von Binsdorf (Bynovec) zur Rosenkammaussicht ist - so konnte ich feststellen - wirklich auch mit dem Handbike befahrbar (s. Track vom 12.08., km 69,2 - 72,2). Allerdings reicht der befestigte Weg nur bis zum letzten Gehöft. Danach wird das Vorankommen zunehmend schwieriger. Ohne geländetaugliches Handbike mit der entsprechenden Bodenfreiheit und einer ausgefeilten Fahrtechnik kommt man jedenfalls nicht weit. Höchstgeschwindigkeit sollte dabei Schrittempo sein, will man keine Reifenpanne oder Aufsetzer riskieren. Manchmal erfordert der Untergrund ein ziemliches Manövrieren, um die beste, evtl. sogar einzige Linie durch das Gewirr von Wurzeln und Felsstufen bzw. -blöcken zu finden. Es hat trotzdem Spaß gemacht, sich zur Aussicht durchzukämpfen.

Binsdorf vor den Ausläufern des Lausitzer Gebirges (Lužické hory) - Markant dabei besonders
der Kleis (Klíč) am Horizont im rechten Bildviertel. - So sehen Vulkane aus! (Aufnahmeort)
Zeit ist relativ. Was macht es da schon, wenn diese 6 km für Hin- und Rückweg meine Tourenstatistik verrissen! In diesem Fall ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel selbst die Attraktion. Dieser Ort ist inzwischen mein Lieblingsplatz im Elbsandsteingebirge und wirklich jede Anstrengung wert. Nun weiß ich auch, daß ich hierher auch ganz alleine gelangen kann.

Weil es morgen noch einmal mit einem Arbeitskollegen auf die Piste gehen soll, entschied ich mich heute nur für eine recht flache Runde. Dementsprechend flott war ich auch unterwegs. Bei der Ortsverbindungsstraße zwischen Wachau und Leppersdorf (s. Track vom 13.08., km 37,2 - 41,1) konnte mich nicht erinnern, hier jemals entlang gekommen zu sein. Sollte ich tatsächlich wieder mal Neuland für mich entdeckt haben? - Das wäre ein Ereignis mit Seltenheitswert.

Sonst gibt es nichts Spannendes von meiner Sonntagsfahrt zu berichten. Noch vor 13.00 Uhr war ich zurück. Kurz danach schlug das Wetter um, und die Regenschauer werden wohl noch so manchen Freizeitsportler durchgespült haben.

Ich dagegen kann den Blick aus dem Fenster genießen.

Track der Handbiketour vom 12.08.2017
Track der Handbiketour vom 13.08.2017

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