15. Mai 2018

Wochentags

Den Sonntag hatte ich mir handbikefrei genommen, weil ich tags darauf endlich wieder mal mit meinem befreundeten Ex-Arbeitskollegen auf Tour in die Hintere Sächsisch-Böhmische Schweiz gehen wollte. Das Streckenprofil der geplanten Route verhieß etliche Höhenmeter, und da ich meinen Kameraden mit seinem E-Bike bei den Anstiegen nicht zu lange warten lassen wollte, mußte ich einigermaßen ausgeruht sein.

Auf der Anfahrt nach Sebnitz mied ich dann ebenfalls weitestgehend unnötige Berge, nur den kurzen Karrenberg vor Neustadt gönnte ich mir zusätzlich. Weil ich immer mit Zeitreserve zum vereinbarten Treffpunkt fahre, kam ich natürlich viel zu früh bei meinem Sportfreund an. Er war noch bis nach dem Mittag auf Arbeit, so daß wir erst ca. 12.30 Uhr unsere eigentliche Runde beginnen konnten.

Die gemeinsame Fahrt war dann sehr kurzweilig. Micha hatte viel zu berichten von seiner neuen Tätigkeit, und so vergaß ich beinahe, daß es ja die Berge hinauf eigentlich anstrengend sein müßte. Anstiege, die sich sonst ewig hinziehen, bewältigte ich nun beinahe unbemerkt.

Die Wolfstafel bei Hinterdaubitz - s.a. weitere Informationen
(Aufnahmeort)
Schließlich erreichten wir - bereits auf dem Rückweg - eine meiner Lieblingsecken. Ich mag die ausgedehnten Wälder zwischen Hinterhermsdorf, Daubitz (Doubice) und Dittersbach (Jetřichovice), die außerhalb der Haupturlaubssaison vor allem an Wochentagen genauso still und vom hektischen Treiben verschont bleiben, wie das große Waldgebiet im südlichen Elbsandsteingebirge. Auch gestern begegneten uns auf den acht Kilometern zwischen der Daubitzer Straße und dem Fußgängergrenzübergang Hinterdaubitz (Zadní Doubice, s. Track vom 14.05., km 62,7 - 70,7) erst kurz vom Kirnitzschtal zwei junge Frauen mit ihren Mountainbikes. Die waren (ohne E-Antrieb!) bergauf ganz schön flott unterwegs, also bestimmt keine Urlaubs-/ Gelegenheitsfahrerinnen. Auf dem Forstweg wurde übrigens eine Passage grundlegend saniert, wo man nur noch sehr schwierig in einer Art Schotter-Rinne mehr rutschen, als bergab fahren konnte (s. Track vom 14.05., km 67,4). Nun kommen dort auch unbedarfte Fahrer mit ihren geländegängigen Handbikes durch, denn selbst die quer im Weg eingelassenen U-Profile zum Ableiten des Wassers haben jetzt abgerundete Kanten und sind damit keine Reifenkiller mehr.

Bevor Micha und ich uns am Lichtenheiner Wasserfall vor seinem Rückweg nach Sebnitz trennten, gab es noch einen unfreiwilligen Zwischenstop auf der Kirnitzschtalstraße. Weil ich meine Reifen immer bis zum "Geht-nicht-mehr" fahre, platzte mir der Schlauch am linken Hinterrad, den es bei vollaufgepumpten Reifen unbemerkt durch einen Riß der Seitenwand gedrückt hatte. Mit der Assistenz meines Freundes war der Schlauchwechsel zwar nur eine Minutensache, doch blieb nach der notdürftigen Verstärkung der schadhaften Stelle immer noch die Ungewißheit, ob mir das auf dem Heimweg nicht noch einmal passieren würde. Aber mit ein bißchen Obacht ging alles gut, und die letzten Kilometer auf dem Elberadweg holte ich alles auf, was ich über die Schotterpisten an Zeit verloren hatte.

Ich freue mich schon auf unseren nächsten gemeinsamen Ausflug.

Track der Handbiketour vom 14.05.2018

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