Der Südtirol-Urlaub war schon vorher als Belastungstest für mein Sommer-Großprojekt geplant. Und deswegen reihe ich nun Tour an Tour aneinander, um meine Grenzen auszuloten. Gestern gab es also gleich den nächsten Kracher.
|
Mein Freund Toni |
Doch bevor ich mich auf die Socken machte, schaute ich zur Frühstückszeit bei meinen Freunden in ihrer Unterkunft vorbei. Sie wollten es den Tag etwas ruhiger angehen, um frisch für die nächste gemeinsame Tour zu sein. Endlich konnte ich Toni mein Geschenk zu seinem Jubiläum überreichen: einen handgearbeiteten Pokal. Wolfgang hatte mir bereits zu meiner
Pragfahrt ein wunderschönes
Unikat geschnitzt, und auf meine Bitte hin fertigte er nun (mir zuliebe als große Ausnahme!) auch dieses Einzelstück. Noch einmal herzlichen Dank dafür, lieber Wolfgang! Möge dieses Andenken jetzt auch Toni und seine Gitti an unsere gemeinsamen Touren und Erlebnisse erinnern.
Danach kam die Arbeit. Ich hatte mir aus meiner zusammengestellten Wunschliste die Tour über Jenesien zum Hochplateau des
Salten ausgesucht. Da blieb keine Gelegenheit zum gemütlichen Warmfahren. Gleich am Stadtrand von Bozen begann die Auffahrt, die besonders zu Beginn mehrere Tunnel bereithielt. Während ich mich die langen 9 km nach Jenesien hochkämpfte - ich war ja nach dem Vortag auch nicht mehr ganz frisch - stellte ich mir vor, wie es meinen Kameraden an diesem Anstieg wohl ergangen wäre. Froh darüber, daß ich ihnen diese gnadenlose Rampe nicht zugemutet hatte, freute ich mich aber auch über die überwältigenden Ausblicke von der Strecke. Es war, als würde man im Flugzeug an Bozen vorbeifliegen.
Endlich erreichte ich die Hochfläche, und nach leichtem Auf und Ab sowie dem einen oder anderen garstigen kurzen Stich den höchsten Punkt vor der Abfahrt nach Mölten. Das Streckenprofil im Hinterkopf, glaubte ich nun, daß keine Berge mehr zu erwarten wären. Falsch! Denn bei einem Profil, welches einen Anstieg von mehr als 1000 Hm abbildet, muß man eben auch bei den folgenden kleinen Zacken oft 100 Hm klettern. Die Panoramastraße nach Salten ist zwar wunderschön, doch setzten mir etliche Berge noch einmal ordentlich zu. Irgendwann hatte ich auch das geschafft, und von Hafling ging es im Sturzflug hinab ins Etschtal. Knapp 1000 Höhenmeter auf rund 10 km - mehr brauche ich dazu wohl nicht sagen ...
Der Rückweg über den perfekt ausgebauten Radweg entlang an der Etsch ist nicht mehr weiter erwähnenswert - höchstens, daß in dieser Richtung auf dem mehr als 20 km langen Abschnitt kein einziger weiterer Höhenmeter dazukam. Da konnte ich ein wenig meine Durchschnittsgeschwindigkeit aufbessern, nachdem sie am Scheitelpunkt der Tour auf rund 6(!) km/h abgesunken war. Ich möchte jedoch den Handbiker gern kennenlernen, der - egal, ob von Meran oder von Bozen aus - ohne elektrische Unterstützung mehr als 10 km/h Durchschnitt oben auf dem Salten hat. Diese Ausfahrt hielt jedenfalls für mich die bisher brutalsten Steilstücke meiner Südtirolfahrt bereit.
Ich hoffe, heute wird es wieder etwas entspannter.
Track der Handbiketour vom 04.05.2018
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen