29. Juli 2018

Kein Pardon!

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß ich mich mal nach einem richtig langen Regentag sehnen würde. Der brächte nicht nur das dringend benötigte Naß, sondern auch Abkühlung. Als gestern nachmittag die Wolken aufzogen, gab es wenigstens etwas Hoffnung. In Pirna ist allerdings wieder kein Tropfen gefallen.

Trotz des Extremwetters - solange ich noch Urlaub habe, wird nicht gefaulenzt. Überdies wäre es sowieso nur im Wasser auszuhalten, doch auf die Massenaufläufe in Freibädern, Badeseen usw. kann ich liebend gern verzichten. Also lasse ich mir im Handbike den Wind um die Nase wehen.

Logischerweise habe ich dabei meine Ansprüche inzwischen drastisch zurückgeschraubt. Derzeit orientiere ich mich daran, wieviel Strecke ich vormittags bzw. bis zum frühen Nachmittag machen kann, ohne stundenlang im Freien zu braten. Ganz danach, wann ich am frühen Morgen in die Spur komme, ist jedoch bei knapp über 100 km Schluß.

Am ersten Tag des Wochenendes wählte ich mir zunächst eine etwas anspruchsvollere Strecke. Erfreulicherweise hatte es sich in der Nacht gut abgekühlt, so daß ich lange Zeit von den angenehmen Temperaturen profitierte. Deshalb auch die drei größeren Anstiege zu Beginn. Später - in der Hinteren Sächsischen Schweiz - schien es sogar etwas Regen gegeben haben. Die nun wieder verdunstende Feuchtigkeit kühlte zusätzlich.

Schade, daß die Qualität der als "Radroute im Nationalpark" ausgewiesenen Forststraße sich weiter verschlechtert hat (s. Track vom 28.07., km 54,4 - 58,6). Der feine Mineralsand des Belags ist mittlerweile fast vollständig ausgewaschen, und man fährt immer mehr auf holperigem Schotter. Auch die Böhmerstraße (Česká silnice) ab dem Fußgängergrenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) ist aufgrund des Schotters nur mit robusten Rädern befahrbar, doch vielleicht wird sich dort noch etwas ändern. Zu hoffen wäre es, denn ab dem Abzweig zum Lagergrund (Táborový důl) gibt es nun ja schon allerbesten Belag.

Bei meinem Heimweg mußte ich am Sonnabend noch zweimal aus dem Elbtal klettern. Der erste Anstieg bei Porschdorf ist die einzige verbliebene Möglichkeit, ohne Elbüberquerung, Umwege oder Schotterwege in Rathen auf den rechtsseitigen Elberadweg zu gelangen. Wegen Bauarbeiten hinter Stadt Wehlen zog ich dann lieber den zweiten Anstieg einem vielleicht vergeblichen Versuch vor, die Baustelle zu passieren. Die reichlich 100 Höhenmeter waren zu verschmerzen.

Friedhofskapelle in Polenz (Aufnahmeort)
Heute war Schontag. Meist flach und nur mit zwei größeren Anstiegen. Während ich den ersten bereits kannte, war die zweite Auffahrt ab dem Meißner Ortsteil Buschbad absolutes Neuland für mich. Eigentlich darf man das schmale Einbahnsträßchen (s. Track vom 29.07., km 61,5 - 62,4) nur bergab befahren, doch das wußte ich bis dahin noch nicht. Es war jedenfalls so steil, daß ich mich hier nur hochruhen konnte. Die beginnende Hitze forderte unbarmherzig ihren Tribut.

Danach war aber alles ausgestanden. Die paar Berge, die noch kamen, waren nur noch recht kurz und bremsten mich trotz allen Kräfteverschleißes nicht mehr allzusehr. Auf dem Elbradweg ab Dresden konnte ich dann sogar ein paar Radler jagen, die glaubten, mit mir ein leichtes Spiel zu haben.

Noch rollt es!

Track der Handbiketour vom 28.07.2018
Track der Handbiketour vom 29.07.2018

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