21. April 2019

Eine um die andere!

Da hoppelt der Hase! - Noch sind die Osterfeiertage nicht vorbei, doch schon jetzt stehen seit Karfreitag 371 km und knapp 3760 Hm zu Buche. Aber das derzeitige Heldenwetter macht es einem wirklich leicht, sich morgens auf's Handbike zu setzen.

Am Karfreitag ging es zunächst mit meinen tschechischen Freunden ab Pirna auf Tour. Wenn Šárka mit dabei ist, suche ich hauptsächlich Fahrradtrassen bzw. verkehrsruhige Straßen aus - dafür dann aber auch mal unasphaltierte Wege. Beispielsweise läßt es sich sehr schön durch die Dresdener Heide fahren (s. Track vom 19.4., km 26,9 - 35,8), aber eben bis auf die Zufahrtsstraßen zur Hofewiese alles auf verfestigter Sand- bzw. Kiespiste. Auch in den nördlichen Randgebieten von Dresden merkt man nichts vom hektischen Stadtgetriebe. Auf dem Elberadweg war natürlich dann der Teufel los. Deswegen wollte ich ja ab Meißen gleich wieder raus aus dem Tal. Nach einem Verhauer zu Beginn, nutzten wir dann eine zur Radstraße ausgebaute Schmalspurbahnstrecke. Die gehört zu sogenannten Meißner 8 und ist unbedingt zu empfehlen.

Zuletzt  zählte Lád'as Frau jeden Kilometer nach Pirna. Nicht die Beine streikten, nein es war das Sitzfleisch! Ich habe da in meinem Handbike einen Komfort-Vorteil, doch als Zweiradfahrer(in) gibt es nur einen mehr oder weniger schmalen Sattel. Bei unserer Ankunft nach mehr als 120 km durch hügeliges Gelände war dann auch der Akku von Šárkas E-Bike leer. Angesichts dessen, daß  sie in diesem Jahr erst einige wenige Mal Fahrrad gefahren ist und erst recht nicht eine solch lange Strecke, trotzdem eine tolle Leistung! Bei uns zwei verrückten Männern muß Šárka manchmal einiges aushalten ...

Gestern legte ich noch eine Scheibe drauf. Die Ausfahrt über das südliche Elbsandsteingebirge und weiter in  die Böhmische Schweiz ist von den konditionellen Anforderungen her in eine ganz andere Kategorie einzuordnen. Während es auf dem Streckenprofil so aussieht, als ob der Anstieg zum höchstgelegenen Ort im Elbsandstein - nämlich Schneeberg (Sněžník) - die größte Herausforderung darstellen würde, lag der anstrengendste Teil ganz woanders. Der Abschnitt zwischen Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice) und Khaa (Kyjov, s. Track vom 20.4., km 63,9 - 80,8) hält nämlich neben dem ständigen Auf und Ab mehrere garstige Steilrampen bereit, von denen ich einige nicht (mehr) ohne Zwischenstops bewältigen konnte.

Passend zur Landschaft: Maria und das Jesuskind in den Felsen
(Aufnahmeort)
Willkommener Ort, um wieder zur Besinnung zu kommen, war das schöne Andachtsbild auf meinem Weg von Limpach (Lipnice) nach Kaltenbach (Studený). Ich freue mich immer wieder, wenn ich solche wiedererrichteten Werke der religiösen Volkskunst sehe. Obwohl in unserem Nachbarland das Christentum nach dem Zweiten Weltkrieg gründlich ausgerottet wurde, sorgen sich hier inzwischen viele Leute - auch staatliche Stellen - für den Erhalt bzw. die Rekonstruktion ehemaliger religiöser Stätten. Und das hängt gewiß nicht nur davon ab, ob es Fördermittel von der EU gibt ...

Für heute hatte ich mir eigentlich eine entspanntere Runde vorgenommen. Ohne konkreten Plan, einfach so ins Blaue. Die vage Idee, den sorbischen Osterreitern rund um Panschwitz-Kuckau einen Besuch abzustatten, verwarf ich schließlich, als ich feststellte, daß dabei ebenfalls mehr als 120 km zusammenkommen würden. Hinsichtlich der Höhenmeter war ich sowieso schon übers Ziel hinausgeschossen. Also peilte ich Elstra an, um anschließend über Pulsnitz, Wachau und durch die Dresdener Heide zurück ins Elbtal zu gelangen. Nach rund 15 km auf dem überfüllten Elbradweg hatte ich's am späten Nachmittag geschafft.

Mal sehen, was ich morgen so treibe. Mein Körper scheint ziemlich ausgelaugt zu sein, denn der Puls kommt meist nicht mehr über 125 bpm. Insofern brauche ich mir aber ganz gewiß nicht sagen lassen, daß ich nur auf der faulen Haut liege, falls ich zuhause bleibe.

Ich laß mich (von mir) überraschen ...

Track der Handbiketour vom 19.04.2019
Track der Handbiketour vom 20.04.2019
Track der Handbiketour vom 21.04.2019

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